Refugees welcome – auch in der Internationalen Jugendarbeit

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Junge Geflüchtete als Thema in der europäischen und internationalen Jugendpolitik

• Was können wir vom diversitäts- bewussten Ansatz für die Arbeit mit jungen Flüchtlingen und Migrant(inn)en lernen? Damit wurde eine gute Grundlage gelegt. Dieser fachliche Austausch zur Arbeit mit jungen Geflüchteten wird aber sinnvoller- weise nicht nur in Deutschland, sondern über die europäischen Grenzen hinweg geführt. Im Rahmen der Erarbeitung des EU-Arbeitsplans für die Jugend ab 2016 hat sich das BMFSFJ daher dafür einge- setzt, dass das Thema der jungen Geflüch- teten als neuer Schwerpunkt mit aufge- nommen wird. Die Mitgliedstaaten haben sich auf den Titel „Beitrag bei der Bewäl- tigung der Herausforderungen durch die Zuwanderungen in Europa“ geeinigt.

Aktuell ist geplant, zusammen mit Schwe- den als Partner und organisiert über die Nationalagentur JUGEND für Europa ei- nen europäischen Peer-Learning-Prozess mit ausgewählten europäischen Mitglied- staaten zu organisieren. Auch im Rahmen des Programms „Erasmus+, Jugend in Aktion“ wird der besondere Schwerpunkt dieser Thematik durch die Aufforderung der Europäischen Kommission zur Ein- reichung von Vorschlägen unterstützt. Zum Abschluss der europäischen Konfe- renz „Bildung, Partizipation, Integration – Erasmus+ und Geflüchtete“ im April diesen Jahres hat Chiara Gariazzo, Direk- torin bei der Europäischen Kommission und zuständig für Erasmus+ ausgeführt, dass innerhalb des Programms ein Fokus auf Geflüchtete zu erwarten sei, zum Bei- spiel für den nächsten Aufruf für Strate- gische Partnerschaften. Sie verwies auch auf die 13 Mio. Euro, die für den Aufruf zur Einreichung von Vorschlägen zur sozialen Integration in den Bereichen allgemeine und berufliche Bildung und Jugend zur Förderung der Integration benachteilig- ter Lernender sowie Verhütung und Be- kämpfung diskriminierender Praktiken zur Verfügung stehen und kündigte an, dass das Arbeitsprogramm der Kommis- sion für 2017 dann ganz sicher Inklusion als „Priorität der Prioritäten“ setzen wer- de. Es wird deutlich, dass die europäische und internationale Jugendpolitik Beiträge für die anstehenden Herausforderungen und die Weiterentwicklung einer inklu- siven europäischen und internationalen Jugendarbeit leistet.

Die Initiative JiVE hatte das Thema Migra- tion und Flucht – Herausforderungen und Chancen für die Internationale Jugendar- beit dann konsequenterweise zum The- ma ihres letztjährigen Fachkolloquiums gemacht und im Rahmen der zweitägigen Veranstaltung zentrale Themen bearbeitet: • Wie können junge Flüchtlinge und Migrant(inn)en in Formate der Inter- nationalen Jugendarbeit einbezogen werden? • Welchen Mehrwert haben Fachkräfte- programme für die Arbeit mit jungen Flüchtlingen und Migrant(inn)en? • Wie können Unterstützungs­ möglichkeiten für mobilitätsbereite junge Menschen aus der EU im Hinblick auf Ausbildung und Arbeit gestaltet werden?

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