Refugees welcome – auch in der Internationalen Jugendarbeit

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Gute Praxis in Formaten der Internationalen Jugendarbeit

Gute Praxis in Formaten der Internationalen Jugendarbeit

D ie Internationale Jugendarbeit bietet vielfältige Möglichkeiten, sich über Ländergrenzen hinweg zu engagieren. Dabei wird unterschieden zwischen Kurz- und Langzeitformaten, Gruppen- und Individualprogrammen sowie Angebo- ten unter Beteiligung von zwei, drei oder mehreren Ländern. Internationale Ju- gendarbeit ist integraler Bestandteil der Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland und im Sozialgesetzbuch VIII verankert. Zielgruppen sind sowohl Jugendliche als auch Fach- und Führungskräfte, die sich haupt- oder ehrenamtlich engagieren. Das Arbeitsfeld unterliegt einer Reihe von Prinzipien. Dazu gehört vor allem das Prin- zip der Freiwilligkeit und der Selbstorgani- sation. Eine Austauschmaßnahme beruht stets auf dem gleichberechtigten Mitei- nander der Partner. Gemäß dem Prinzip der Wechselseitigkeit findet in der Regel sowohl eine Hin- als auch Rückbegeg- nung statt, sodass beide Seiten (ggf. auch mehrere Partnerländer) als Gastgeber fungieren. Die pädagogische Begleitung der beteiligten Akteure spielt in allen For- maten der Internationalen Jugendarbeit eine zentrale Rolle. Internationale Jugend- arbeit leistet einen wichtigen Beitrag zur non-formalen und informellen Bildung junger Menschen.

• Freiwilligendienste • Transnationale Jugendinitiativen • Europäische und internationale Aus- und Fortbildungen (Seminare, Trainings, Konferenzen) • Fachkräfteaustausche • Hospitationen / Job Shadowing. Darüber hinaus gibt es weitere Möglichkei- ten für Jugendliche, Auslandserfahrungen zu sammeln, etwa über ein Auslandsprak- tikum, einen Sprachkurs oder indem sie Teile ihrer Ausbildung oder ihres Studi- ums im Ausland absolvieren. Ein langfris- tiger und individueller Schüleraustausch ist eine prägende Erfahrung. Hier gibt es Berührungspunkte zwischen dem schuli- schen und außerschulischen Bildungsbe- reich und es entstehen immer mehr neue Mischformen. Eine weitere Möglichkeit ist, als Au-pair ins Ausland zu gehen. Zur Internationalen Jugendarbeit zählen diese Angebote dann, wenn sie pädagogisch be- gleitet werden und bestimmte Qualitäts- merkmale erfüllen. Das vorliegende Kapitel widmet sich der Darlegung von gelungener Praxis. Anhand von ausgewählten Beispielen werden Formate der Internationalen Ju- gendarbeit dahingehend beleuchtet, wie junge Geflüchtete an entsprechenden Ak- tivitäten teilhaben können. Die Broschüre beschränkt sich auf die Formate Europäi-

sche Workcamps, Freiwilligendienste mit Bezug zum Sport und anderen Betäti- gungsfeldern, Aus- und Fortbildungen für Multiplikator(inn)en und Fachkräfteaus- tausche. Den Autor(inn)en der Handrei- chung ist durchaus bewusst, dass einige der Formate einem Betätigungsfeld zu- zusprechen sind, das streng genommen nicht in Gänze den oben genannten Prin- zipien folgt bzw. folgen kann. Somit stellt sich Internationale Jugendarbeit im Kon- text mit jungen Geflüchteten zuweilen als Jugendarbeit in interkulturellen Settings auf nationalem Terrain dar. Was die Ur- sachen dafür sind, haben die Auto(inn)en herausgearbeitet.

Die sich anschließenden Fachbeiträge ori- entieren sich an folgenden Leitfragen:

• In wieweit beziehen Sie in dem von Ihnen vorgestellten Format junge Geflüchtete ein? • Was hat Sie als Träger dazu motiviert? • Welche Gelingensbedingungen braucht es Ihrer Meinung nach, damit junge Geflüchtete an Internationaler Jugendarbeit teilhaben können? • Welche Schwierigkeiten gab bzw. gibt es in Ihrem Fall? • Welche Empfehlungen können Sie an andere Akteure aussprechen, die sich ebenfalls in diesem Bereich engagieren möchten?

Zu den klassischen Formaten der Interna- tionalen Jugendarbeit gehören:

• Jugendbegegnungen • Workcamps

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