IJAB journal 1|2023
Nationaler Aktionsplan für Kenia
In Kenia kam der nationale Jugend-, Friedens- und Sicherheitsprozess Anfang März 2023 einen entscheidenden Schritt voran, als das für Jugend zuständige Ministerium den Startschuss für den Entwurf eines nationalen Aktionsplans gab. Der YMCA Kenia ist aktiv an der Förde- rung der Agenda für Jugend, Frieden und Sicherheit beteiligt. Seit 2022 nahm der YMCA Kenia die UNSCR 2250 als Bezugspunkt für seine Frie- densarbeit und setzt sich seitdem aktiv für die Agenda auf nationaler und lokaler Ebene ein. Der YMCA Finnland unterstützt die Friedens- arbeit des YMCA Kenia im Rahmen des Youth, Peace and Livelihood Development Cooperation Programme. Ein Ziel des finnischen NAP ist es, Erfahrungen auszutauschen und die Jugendzusammenarbeit welt- weit zu stärken.
oder mehreren Regierungsressorts oder auch zivilgesellschaftlichen Organisationen zugeordnet. Diese gehören ebenfalls der Monitoring- Gruppe an, die regelmäßig zusam - menkommt, um die Umsetzung des Plans zu beurteilen. Eine Initiative der Jugend Um zu erzählen, wie es zur Schaffung des Nationalen Aktionsplans kam, müssen wir mit dem 2250-Netzwerk
Ein ausführlicher Bericht hierzu findet sich auf ijab.de Stellungnahmen
beginnen. Nichtstaatliche Jugend- und Friedensorganisa- tionen sowie Einzelpersonen schlossen sich 2016 in die - sem Netzwerk zusammen, um die landesweite Umset - zung der UN-Resolution 2250 in Finnland zu fordern. Viele Mitglieder des Netzwerks hatten sich zuvor für die Verabschiedung der Resolution durch den UN-Sicher - heitsrat stark gemacht und wollten nun die Fortführung der Arbeit auf nationaler Ebene sicherstellen. Seit der Verabschiedung der Resolution 2250 waren drei Jahre vergangen. Trotz ihrer Rechtsverbindlichkeit und der Pflicht aller Mitgliedstaaten, den Vereinten Nationen gegenüber Bericht über den Fortschritt der Implementie- rung auf Landesebene zu erstatten, hatte noch kein Mit - gliedsstaat einen Nationalen Aktionsplan verabschiedet. 2018 trug die Lobbyarbeit des 2250-Netzwerks schließ - lich Früchte, als der damalige Außenminister Timo Soini erklärte, dass Finnland als erstes Land einen Nationalen Aktionsplan verabschieden würde. Der Prozess begann mit ausgedehnten Beratungen zu den Ansichten junger Menschen über Frieden und Sicherheit. Die Beratungen, die aus einer Online-Umfra - ge und 12 Veranstaltungen in ganz Finnland bestanden, wurden vom finnischen Jugendrat in Zusammenarbeit mit Jugend- und Friedensorganisationen sowie Schulen und Jugendzentren durchgeführt. Nach den Parlamentswahlen im Frühjahr 2019 verpflich - tete sich die neue Regierung zum NAP, indem sie diesen in ihr Regierungsprogramm aufnahm. Das Außenminis -
terium übernahm die Leitung des Prozesses, betonte dabei jedoch die Eigenverantwortung der Jugend. Aus - geübt wurde diese durch Workshops, Anhörungen und Beratungen mit NGOs und jungen Menschen. Selbstverständlich war der Prozess noch verbesserungs - fähig. Auch heute fehlen im NAP noch entsprechende Indikatoren zur Bewertung des Prozesses – was vor der Anpassung hätte geregelt werden sollen – und die für die Umsetzung vorgesehenen Mittel reichen bei Weitem nicht aus. Aktuelle und künftige Wirkung Der NAP hat dazu beigetragen, die Teilhabe der Jugend an den Themen Frieden und Sicherheit zu verstärken. Außerdem fördert er einen Diskurs, in dem das Ver - ständnis von Sicherheit über die traditionelle Verteidi - gungspolitik hinaus geht, indem Themen und Lösungen auf einer breiteren gesellschaftlichen und politischen Ebene gesehen und die Wirkungen und Möglichkeiten – über die bürokratischen Sphären hinaus – im wahren All - tag der Jugend in Finnland und der ganzen Welt erkannt werden. Ein Nationaler Aktionsplan dient auch dazu, Langfristig - keit und Verantwortlichkeit zu gewährleisten. So ist die Regierung auch bei möglichen Änderungen des politi - schen Umfelds dazu verpflichtet, die Umsetzung des Rahmenwerks des NAP fortzuführen.
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