„Geh einfach hin und hilf“
Iryna Nebesna
Junge Menschen kümmern sich in der Ukraine um Vertriebene Seit Beginn des russischen Angriffskrieges am 24. Februar 2022 wurde nach Angaben der Vereinten Nationen ein Drittel der ukrainischen Bevölkerung zur Flucht gezwungen. 6,5 Millionen Menschen sind innerhalb des Landes auf der Flucht – viele von ihnen junge Menschen. Einige wollen aber nicht bloß Opfer des Krieges sein, sie engagieren sich für andere Vertriebene. Iryna Nebesna berichtet über das Projekt „Jugend für den Frieden“ in der westukrainischen Stadt Iwano-Frankiwsk.
Gegen 15:00 Uhr versammeln sich Frauen und Kinder vor der Tür. Kinder lachen, Frauen erzählen, womit sie die nächsten zwei Stunden verbringen werden – so lange dauert die „Schule des Friedens“, die von der Gemeinde St. Ägidius im Rahmen des Projekts „Jugend für den Frie -
den“ durchgeführt wird. Die internationale Organisation, die seit mehreren Jahrzehnten Menschen in schwierigen Lebenssituationen hilft, kümmerte sich früher in der Ukraine vor allem um ältere Menschen und Obdachlo - se. Inzwischen werden aber auch Binnenvertriebene
betreut. Solche Zentren gibt es in Iwano-Frankiwsk, Kyjiw und Lwiw. Und in der „Schule des Friedens“ wird auch mit Kindern gearbeitet, die nach der russischen Invasion in der Ukraine vor dem Krieg geflohen sind. Für sie wird jede Woche ein mehr- stündiger Unterricht organisiert.
In der „Schule des Friedens“ können Kinder mit Gleichaltrigen zusammen sein - was seit Kriegsbeginn keine Selbstverständlichkeit ist.
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