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GANZ PERSÖNLICH

Begeisterung kommt von oben

Als Länderverantwortlicher bin ich zu- ständig für die Umsetzung unserer Pro- jekte, die wir zusammen mit Partneror- ganisationen durchführen. Ein zentraler Bestandteil dabei sind unsere Einsatzleis- tenden. Wir haben leider zu wenige Ex- pats, die einen Langzeiteinsatz leisten. Umso wichtiger ist es mir, dazu beizu- tragen, dass diejenigen, die einen Einsatz leisten, diese Zeit als so angenehm wie

möglich empfinden und nicht aus Enttäuschung oder Überlastung vorzei- tig zurückkehren.

Schulleitungsteams zu begleiten oder auch in einem Dorf durch das Angebot von Physio- therapie ganz persönliche Kontakte zu pfle- gen, ist doch ein Privileg. Ja, ich fühle mich unter Druck, «meinen» Ein- satzleistenden bestmögliche Bedingungen zu bieten. Dabei vergesse ich leider zu oft, dass Gott selbst deren Auftraggeber ist. Er kann ge- ben, was ich nicht vermag: Motivation, Visi- on, Freude und hoffentlich auch immer wie- der sichtbare Erfolge.

Wir wünschten uns im In- serat mehr Begeisterung. Es ist echt begeisternd, mit den Studierenden, Lehr- kräften und Direktoren zusammenzuarbeiten.

Aktuell belastet uns die Hitze im Tschad, die so hoch ist, dass Silvia und Hansueli ihre elektroni- schen Geräte im Kühl- schrank abkühlen lassen müssen, weil diese auf- grund von Überhitzung automatisch ausschalten. Wie kann man da noch wirkungsvoll arbeiten? Was moti- viert unsere Leute, trotzdem «dran» zu bleiben? Eine Reaktion der gerade erwähnten Einsatzleistenden auf die Stellenausschreibung für ihre Nachfolger, die wir drin- gend suchen, hat es mir angetan: «Wir wünschten uns im Inserat mehr Begeisterung. Es ist echt begeisternd, mit den Studierenden, Lehrkräften und Direktoren zusammenzuar- beiten. Unsere Arbeit am Lehrerseminar (und in der Physio- therapie) ist so ermutigend und lohnend, auch wenn es noch viel Zeit braucht…». Klar, damit unsere Leute vor Ort bleiben und nicht beim ers- ten Widerstand aufgeben, braucht es eine Berufung. Zur Er- innerung: Am SAMfest 2021 haben Silvia und Hansueli be- zeugt, wie sie die Wahl hatten, entweder mit dem Camper ans Meer zu fahren und Muscheln zu sammeln oder sich auf das Abenteuer «Tschad» einzulassen. Sie sind Gottes Ruf ge- folgt. Aber es braucht auch eine Vision, für die es sich lohnt, vieles aufzugeben und einen Dienst in einem fernen Land zu starten. Die Möglichkeit, Lehrkräfte auszubilden, ganze

Andreas Zurbrügg, Länderverantwortlicher Sahel und Sri Lanka, begleitet mit Begeisterung seine drei Jungs beim Erwachsenwerden und erholt sich am besten in der Natur.

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