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–– FRANKREICH
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1. | WEIN-AMPHOREN 2. | FRED NIGER
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DOMAINE DE L’ÉCU S C H Ö P F E R G E I S T
Fred Niger ist einer dieser fröhlichen Winzer, denen man einfach anmerkt, dass sie genau am richtigen Ort gelandet sind. Wie so viele dieser speziellen Figuren ist auch Fred ein Quereinsteiger, der (als Belgier) keinerlei Erbrecht an Wein hatte. Nein, Fred hat Jura studiert, hat eine Firma für Webhosting gegründet und hat so allerlei trockene Sachen gemacht, bevor er seine Passion für Wein zur Berufung gemacht hat. Er ist damals bei Guy Bossard in der Domaine de l’Écu eingestiegen und hat von seinem Lehrmeister alles gelernt. Und das war nicht wenig.
G uy galt bis zu seinem Ruhestand als „Papst des Mu- scadet“. Schon 1975 hatte er das Weingut auf Bio- Weinbau umgestellt, 1998 folgte dann das biodynamische Demeter- Zertifikat. Böden wie die von der Domaine de l’Écu muss man in ganz Frankreich mit der Lupe suchen. Alles, was die Arbeit im Weinberg angeht, hat Fred also von einem der ganz Großen gelernt. In Sachen Kellerarbeit ist der experimentierfreudige Fred aber in vielerlei Hinsicht innovativer als sein Mentor. Die Muscadets werden so gemacht, wie es schon bei Guy war, spontanvergoren, ohne Schö- nung. Aber darüber hinaus hat Fred eine ganze Reihe von Weinen etabliert, die in Amphoren gemacht werden oder die als Orange-Wine auf der Maische vergoren wurden. Hier, wie auch in der Reihe von
Weinen, die Fred gemeinsam mit befreundeten Winzern macht, zeigt sich vor allem eins: wie viel Freude er an dem hat, was er tut und zu erschaffen in der Lage ist. Dabei ist Fred durchaus auf dem Boden geblieben. Die Flächen, auf denen seine Reben wachsen, sieht er als einen Schatz, den Ursprung für seine Weine. Aber warum sollte er nicht ein wenig spielen mit dem, was ihm das Land gibt? Da können wir nicht widersprechen, zumal wir anderenfalls so faszinierende Weine wie den Janus nicht hätten probieren können. Ein Chardonnay, der ganz anders ist als alles, was man so gewohnt ist. Wenn man den ersten Schluck probiert, kann man sich lebhaft vorstellen, wie Freds Augen leuchten und ein Lächeln in seinem Gesicht erscheint, das zugleich schalkhaft wie genießerisch ist. So sieht es nämlich aus, wenn ihm ein Wein gelingt. —
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