Berliner – Compendium 11 – DE

Bergen, Norwegen Nygårdsparken Nygårdsparken – so heißt der größte öffentliche Park im norwegischen Bergen. Er be­ findet sich im Zentrum der Stadt. Über verschiedene Sanierungsmaßnahmen sollte der Park nun erneuert werden. Ein wesentlicher Teil bestand darin, sowohl Bewegungsan­ gebote als auch einen sicheren Raum für Kinder und Jugendliche zu schaffen. Dieses Vorhaben ist den Verantwortlichen auf eindrucksvolle Weise gelungen. Insgesamt 13 verschiedene Klettertürme sind über Netztunnel miteinander verbunden und bilden eine zusammenhängende Kletterlandschaft, die sich über 60 Meter einen mit Bäumen bewachsenen Hang hinaufschlängelt. Über Leitern und Kletterseile gelan­ gen die Kinder in die Einstiegstürme, die sich am unteren und am oberen Ende sowie auf halber Höhe der Spielstrecke befinden. Um eine zusätzliche Herausforderung zu bieten, sind einige der Netztunnel im Inneren mit unterschiedlichen Hindernis­ sen ausgestattet. Verschiedene Durchstiege aus Netzen und HDPE-Platten verengen hier und da den Durchmesser der Tunnel oder der Weg wird von Kletterseilen durchkreuzt.

Über die naturnahe Farbgebung rot-brauner Pfosten und Kugeln, olivfarbener Rohre und Schellen sowie beigefarbener Seile fügt sich die Anlage wunderbar in den vorherrschenden Baum­ bestand ein. Auch die mit Bambus verkleideten Paneele unterstützen diesen Stil.„Genau das war auch das Ziel des Designs“, berichtet Torstein Hagen von Uniqa, ex­ klusiver Partner von Berliner in Norwegen und mitverantwortlich bei der Planung und Umsetzung der Kletterwelt.„Bei Nygårdsparken handelt es sich um einen‚geschützten Park‘, was bedeutet, dass keine größeren Veränderungen an den Bäumen oder dem Er­ scheinungsbild der Landschaft vorgenommen werden dürfen. Deshalb haben wir das Design und die Farbwahl im Vorfeld eng mit den zuständigen Behörden abgestimmt.“ Nicht nur die Steigung des Hangs stellte die Installation dieses Spielplatzes vor beson­ dere Herausforderungen, sondern auch die ungewöhnliche Untergrundsituation. „Da der Hügel im oberen Bereich aus massivem Felsgestein besteht, war es nicht möglich Gruben auszuheben. Deshalb mussten die Fundamente für die einzelnen Pfosten über­ irdisch angelegt werden“, erinnert sich Marius Kotte, Leiter der Abteilung Konstruktion & Entwicklung bei der Berliner Seilfabrik. „Die Lösung lag in der Verwendung von Be­ wehrungsstäben, die in den Felsen gebohrt wurden. Anschließend konnten die Funda­ mente um die Verbinder gegossen werden und erhielten so die notwendige Stabilität.“

„13 verschiedene Klettertürme sind über Netztunnel miteinander verbunden und bilden eine zusammenhängende Kletterlandschaft!“

Dieses abwechslungsreiche Bewegungsangebot ist im unteren Be­ reich der Kletterlandschaft durch zusätzliche Anbauelemente wie Gummimembranen auf unterschiedlichen Höhen, diverse horizonta­ le Netze, einer Nestschaukel und einer Wackelbrücke erweitert. Darü­ ber hinaus können die Nutzer:innen beim Aufstieg von insgesamt 12 Höhenmetern durch die Netztun­ nel einen spektakulären Blick über die Dächer der Stadt genießen.

Dem Auftraggeber war es wichtig, dass der neue Kletterweg für Kinder unterschiedlichen Alters eine Attraktion wird. „Deshalb liegt der obere Teil des Tunnels etwas tiefer über dem Gelände. Dort können sich die etwas kleineren Kinder frei versuchen.

Der Weg wird steiler, je weiter sie nach unten kom­ men“, erklärt Linn Riise Handal gegenüber Bergen Kommune. Sie ist Landschaftsarchitektin von TAG Architekter und mitverantwortlich für die Pla­ nung des Spielplatzes. Auftraggeber und Endnutzer sind zufrieden mit dem Ergebnis. „Es ist sehr gut geworden“, sagt Signe Wie, Projektmanagerin der Agen­ tur für städtische Umwelt gegenüber Re­ portern von Bergen Kommune. „Es war eine Herausforderung, da das Gelände so steil ist, aber ich bin sehr zufrieden. Nichts ist so gut wie Kinderspiel und Lachen.“

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