Länderinformationen UK
Die Einstellungen zur Akzeptanz aller Sexualitäten und gleichgeschlechtlicher Beziehungen sind generell positiv, vor allem unter den jüngeren Generationen. Seit 2013 ist die gleichgeschlechtliche Ehe erlaubt. Die Lebenser fahrungen junger LGBTQIA+ im Vereinigten Königreich können jedoch, je nach ihren individuellen Umständen, ihrem Umfeld und den Gemeinschaften, in denen sie le- ben, sehr unterschiedlich sein. Die Möglichkeit, zu Hau- se offen mit der eigenen sexuellen oder geschlechtlichen Identität umzugehen, ist für viele junge Menschen nach wie vor ein großes Problem, und weniger als die Hälfte der jungen Menschen, die sich offen zu ihrer LGBTQIA+- Identität bekennen, fühlen sich von allen „akzeptiert“. Es gibt auch Bedenken hinsichtlich der Unsichtbarkeit von Personen aus der LGBTQIA+-Community in den Lehr - plänen der formalen Schulbildung, ihrer halbherzigen oder unangemessenen Repräsentation in schulischen Räumen und ihrer unterschiedlichen Akzeptanz am Ar- beitsplatz. Einstellungen gegenüber Transgender-Personen und Trans-Rechten sind weniger positiv, obwohl immer mehr junge Menschen akzeptiert werden, die verschiedene Gender leben. 29 Die Anerkennung verschiedener Gen- der und die Unterstützung für transsexuelle junge Men- schen sind derzeit Gegenstand intensiver öffentlicher und politischer Debatten. Das Tavistock Centre , das jun- gen Menschen Unterstützungsangebote zur Entwicklung ihrer Gender-Identität bereitstellte, wurde kürzlich nach aufsehenerregenden Gerichtsverfahren geschlossen. Junge Menschen mit Behinderungen 17,8 % der 16- bis 25-Jährigen in England und Wales ge - ben an, eine Behinderung zu haben. 30 Dieser Anteil ist steigend und es wird vermutet, dass dies auf die zuneh- mende Anerkennung psychisch bedingter Behinderun- gen zurückzuführen ist. 31 Die Einstellungen gegenüber Menschen mit Behinderun- gen sind im Allgemeinen positiv. Die meisten Kinder und Jugendlichen mit sonderpädagogischem Förderbedarf besuchen Regelschulen und sind gut in den Unterricht integriert. Weniger als 10 % besuchen Sonderschulen. 32
Als junger Mensch mit einer Behinderung im Vereinigten Königreich aufzuwachsen, bedeutet jedoch, mit einer Reihe von Herausforderungen und Ausgrenzungsfakto- ren konfrontiert zu sein, insbesondere beim Übergang von der Schule ins Berufsleben. Menschen mit Behin- derungen haben häufiger einen niedrigeren Bildungs - abschluss und sind seltener erwerbstätig als Menschen ohne Behinderungen. Wohneigentum ist unter Men- schen mit Behinderungen weniger verbreitet und sie leben häufiger in Sozialwohnungen. Das Wohlbefin - den von Menschen mit Behinderungen, einschließlich Glücksempfinden und Lebenszufriedenheit, ist tenden - ziell geringer. Menschen mit Behinderungen beteiligen sich jedoch aktiver an staatsbürgerlichen Aktivitäten, zum Beispiel indem sie Petitionen unterzeichnen und an öffentlichen Kundgebungen teilnehmen. 33
Der Begriff „sonderpädagogischer Förder bedarf“ (special educational needs) wird im Bildungsbereich für alle Personen mit Lernschwierigkeiten oder Behinderungen verwendet.
29 Kantar (2020), Attitudes towards LGBTQ+ community and rights in UK society study 30 Website des Office For National Statistics, Disability, England and Wales: Census 2021 31 The Guardian (2023), Surge in young people declaring disability in England and Wales 32 Website von Mencap (2024), Learning Disability – Children and Young People Stats 33 Website des Office for National Statistics, Outcomes for disabled people in the UK: 2020
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