Rahmen und Strukturen der Jugendpolitik
nicht auszuschöpfen, helfen, bewusstere Entschei- dungen zu treffen, und dadurch riskantes, antisozia - les Verhalten zu verringern. Das Kindergesetz ( The Children‘s Act 2004 ) erlegt Einzel- personen und Organisationen, die mit Minderjährigen arbeiten, die Verantwortung auf, deren Wohlergehen und Wohlbefinden zu schützen und zu fördern. Die im Gesetz verankerten Prinzipien sind: › Kindern ein gesundes Leben zu ermöglichen, › Kindern zu helfen, glücklich zu sein und das Leben zu genießen, › Kindern zu ermöglichen, in ihrer Umgebung sicher zu sein, › Kindern zum Erfolg zu verhelfen, › Kindern zu wirtschaftlicher Stabilität für die Zukunft zu verhelfen, › einen positiven Beitrag zum Leben der Kinder zu leisten. England hat derzeit keine umfassende landesweite Ju- gendpolitik und es gibt keine landesweite Jugendstrate- gie. Seit 2010 haben verschiedene konservative Regie- rungen eine Politik der Lokalisierung verfolgt, landesweit die Anzahl der Rahmenwerke im Jugendbereich (wie in vielen anderen Politikbereichen) reduziert und politische Entscheidungen direkt den Kommunalverwaltungen überlassen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass sich dieser Ansatz aufgrund der Wahl der neuen Labour-Regierung im Juli 2024 ändern wird. Das Wahlmanifest der Labour Party beinhaltet Verpflichtungen, › allen 18- bis 21-Jährigen einen garantierten Zugang zu Qualifizierungsmöglichkeiten, Ausbildung oder Unter - stützung bei der Arbeitssuche zu bieten; › allen jungen Menschen die Möglichkeit eines zweiwöchigen Berufspraktikums und eine fachkundi- ge Berufsberatung zu bieten; › für die Zukunft junger Menschen ein neues Young- Futures-Programm mit einem Netzwerk von Hubs in jeder Gemeinde zu schaffen. An diesen Hubs sollen
Fachkräfte der Jugendarbeit, der psychologischen Betreuung und der Berufsberatung zur Verfügung stehen, um die psychische Gesundheit junger Men- schen zu fördern und sie vor einem Abgleiten in die Kriminalität zu bewahren; › jungen Menschen Wege aus der Gewalt aufzuzeigen, indem Fachkräfte der Jugendarbeit und Mentor*innen in Notaufnahmen von Krankenhäusern und in so genannten „Pupil Referral Units“, das heißt Bildungs- einrichtungen für Kinder, die aus dem regulären Schulsystem herausfallen, eingesetzt werden. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Informationen ist noch unklar, ob die neue Regierung beabsichtigt, eine landesweite Jugendstrategie zu entwickeln oder wie die Verpflichtungen aus dem Wahlmanifest umgesetzt wer - den sollen. Die NYA hat eine Roadmap für die Entwicklung einer lan desweiten Jugendstrategie und ein landesweites Curri culum für die Jugendarbeit erarbeitet. Das Curriculum bietet einen flexiblen Rahmen, mit dessen Hilfe Fach - kräfte der Jugendarbeit bestimmen können, wie ihre Interventionen und Aktivitäten die persönliche, soziale und politische Entwicklung junger Menschen fördern können. Es konzentriert sich auf die vier Bereiche Par- tizipation, Gleichberechtigung, Bildung und Empower- ment. Die NYA stellt auch Standards für die praktische Jugendarbeit und nationale Berufsstandards für Fach kräfte der Jugendarbeit sowie Qualitätssicherung und Compliance für alle Qualifikationen in der Jugendarbeit bereit, die vom gemeinsamen Verhandlungsausschuss anerkannt sind. Weder Fachkräfte noch Träger sind ge- setzlich verpflichtet, die NYA-Standards einzuhalten. Finanzierung Seit mehr als zehn Jahren haben verschiedene konser- vative Regierungen die allgemeine politische Richtung verfolgt, den Umfang der öffentlichen Dienstleistungen und die Ausgaben für soziale Unterstützung zu reduzie- ren. Dies hatte erhebliche Auswirkungen auf den Um-
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