10xD Magazin #8

Ulbrich

die dGK in verschiedenen Zielgruppen variiert und beson - ders bei Menschen mit vielen Kontaktpunkten zum Gesund- heitswesen, wie chronisch Kranken, schwach ausgeprägt ist. Bislang sind nur die gesetzlichen Krankenkassen gesetzlich dazu verpflichtet, ihren Versicherten Maßnahmen zur Förde - rung der dGK anzubieten. In der Praxis schlägt sich dies ak- tuell in den Versicherten kaum bekannten Einzelmaßnahmen wie zum Beispiel vertrauenswürdigen Portalen zur Arzt- und Krankenhaussuche oder generalistischen Online-Schulungs - angeboten nieder. Im Hinblick auf die vielfältigen Chancen einer hohen dGK als Antwort auf die zahlreichen Herausfor- derungen im Gesundheitswesen stellt sich hier zwangsläu- fig die Frage: Reicht das aus? Wenn die dGK eine Schlüssel - kompetenz im Gesundheitssystem darstellt, müssen wir dann nicht einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen und gemeinsam mit allen Akteuren im Gesundheitswesen an einer Lösung arbeiten? Müssen wir nicht mehr Forschung zu effektiven Fördermöglichkeiten betreiben? Braucht es nicht mehr kon- krete Ansätze, um die dGK zu fördern und zu verbessern? Um einen Beitrag zu diesen Fragen zu leisten, führe ich im Rahmen meiner Promotion eine Delphi-Studie durch. Das Ziel ist, Handlungsempfehlungen für eine erfolgreiche Förderung der digitalen Gesundheitskompetenz von gesetzlich Kranken- versicherten in Deutschland aus ganzheitlicher Perspektive zu generieren. Erste Ergebnisse zeigen, dass hierfür eine Weiter - entwicklung auf allen Ebenen von politisch-gesellschaftlichen Denkhaltungen und Rahmenbedingungen über etablierte Rollen und Berufsbilder bis hin zu den Strukturen und Prozes- sen im Gesundheitswesen und den aktuell eingesetzten För- dermaßnahmen erforderlich ist. Frei nach der Aussage des European Health Parliament, „You can have the most techno- logically advanced device in the world, but if you don’t know how to operate it, it will be as useful as a jumbo-jet without a pi- lot”, sollte die digitale Gesundheitskompetenz dringend eine wichtigere Rolle im deutschen Gesundheitswesen einnehmen. Julia Ulbrich Doktorandin FOM Hochschule in Kooperation mit Universidad Católica San Antonio in Murcia ><

Judith Bildau

>> Dass Frauengesundheit aber auch einen großen Einfluss auf Unternehmen und die Ge - samtwirtschaft hat, ist vielen bislang noch nicht bekannt. <<

10xD - Digital Health Magazine

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