10xD Magazin #8

Leyck Dieken

Führung als Gamechanger im digitalen Gesundheitswesen In der sich rasch verändernden Landschaft des digitalen Gesundheitswesens, in der bahnbrechende Technologien und innovative Lösungen ständig die Art und Weise, wie wir Gesundheitsversorgung angehen, neu gestalten, bleibt ein Faktor entscheidend: Führung. Führung, oft übersehen in Diskussionen, die von technologischen Fortschritten und datengesteuerten Strategien dominiert werden, ist der un- besungene Game-Changer, der den Schlüssel dazu hält, das volle Potenzial des digitalen Gesundheitswesens zu entfalten. Aber wie packt man es an, wenn’s konkret wird? Die entscheidende Rolle der Führung Führung ist nicht nur das Verwalten von Teams oder das Treffen von Entscheidungen auf höchster Ebene; es geht darum, Visionen zu inspirieren, Zusammenarbeit zu för - dern und bedeutende Veränderungen voranzutreiben. Das gilt insbesondere bei der gematik (damals noch Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesund- heitskarte mbH), wo der Wandel aus der Paralse in die Performance der unabdingbare politische Auftrag ist. Visionäres Denken: Da Führung darauf angewiesen ist, aufrichtige Gefolgschaft bei den Geführten auszulö- sen, braucht es eine gut inszenierte Initialzündung als Basis des Führungsanspruches. Mitarbeitende spüren sehr rasch, ob es nur um Buzz-Wörter und Self-Promo - tion geht oder die Sache Substanz & Kragenweite hat. Zum Start an Tag 1 brachte ich daher ein auf zwei Seiten formu - liertes Selbstverständnis der zukünftigen gematik mit. Es ging um ein neues Rollenverständnis, Kundennähe, überzeugende Produkte, Außenwendung, Partnerschaften, Freude am Erfolg und Kompetenzen ungehindert Einbringen. Dieses Selbstver- ständnis wurde nirgendwo plakatiert, sondern von jedem Ein- zelnen persönlich adaptiert und „inhaliert“- und bald merkten die Ersten: Man wurde “high“ davon, das Selbstbewusstsein stieg nach jahrelanger gebückter Haltung. Die Abteilungen, die sich auf den Weg machten, lieferten bald bessere Mit - arbeiter-Stimmungsbarometer ab – und die Museumswär- ter-Zonen verblieben eben noch ein Weilchen im faden Takt. Aus dem Selbstverständnis schöpften viele Mitarbeiter mehr Selbstbewusstsein in zweierlei Hinsicht: Ich darf für meine Überzeugungen mehr einstehen als früher und ich muss mich selbst bewusst beobachten, ob das, was ich er- arbeite so auch sinnvoll von Kunden empfangen wird. Expeditions-Ausstattung: Das eindrucksvollste Erlebnis der ersten Wochen: Es gibt kein Gäste-WLAN, kein Out - look-WebEx, keine digital moderne Datenverarbeitung. Die Personaldaten in Excel, kein ERP-System in Finance, kein CRM im Haus. Eine Digitalagentur spielt auf Kohlepapier. Daher muss Führung hier auch apodiktisch werden, keine

Markus Leyck Dieken

10xD - Digital Health Magazine

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