EUROPA/ZENTRALASIEN
FINNLAND Pläne für Wasserstoffpipelines kommen voran
Deutschland plant, zukünftig Wasserstoff zu impor- tieren, während Finnland sich als potenzieller Lieferant positionieren möchte. Zwei Pipelineprojekte, die beide Länder miteinander verbinden sollen, machen derzeit Fortschritte. Der Transport per Pipeline erweist sich als günstigste und effizienteste Option. Ein entsprechendes Netzwerk zwischen den Ländern hat bisher gefehlt. Doch das soll sich ändern. Das erste Projekt, der Baltic Sea Hydrogen Collector (BHC), ist eine geplante Offshore-Wasserstoff- pipeline, die Finnland, Schweden und Deutschland mit- einander verknüpfen soll. Das zweite Projekt, der Nordic- Baltic Hydrogen Corridor (NBHC), soll von Finnland über Estland, Lettland, Litauen und Polen nach Deutschland führen. Beide Projekte sollen bis 2030 fertiggestellt wer- den. Gute Nachrichten kamen für beide Pipelineprojekte zu- letzt aus Brüssel: Die Europäische Kommission veröffent- lichte die neueste Liste der Vorhaben von gemeinsamem Interesse (Projects of Common Interest, PCI), auf der sowohl der BHC als auch der NBHC verzeichnet sind. Diese Einstufung vereinfacht den Genehmigungsprozess und erleichtert den Zugang zu neuen EU-Fördermitteln. Für das NBHC-Projekt gab es weitere positive Rück- meldungen. Die Projektpartner, darunter der deutsche Gasfernleitungsnetzbetreiber Ontras, haben einen Ver- trag über eine Vormachbarkeitsstudie unterzeichnet. Das britische Unternehmen AFRY Management Consulting wurde beauftragt, bis Mitte 2024 die Bedingungen für die Entwicklung einer grenzüberschreitenden Wasserstoffinf- rastruktur zu analysieren. GTAI/IHK
QUELLE: GASGRID
Planungen werden konkret: Ab 2030 soll grüner Wasserstoff aus Finnland über zwei Pipelines nach Deutschland fließen.
TÜRKEI Gute Geschäfte für deutsche Unternehmern
2023 bewerten 67 Prozent der befragten Mitgliedsunter- nehmen mit deutscher Kapitalbeteiligung ihre Geschäfts- lage als gut. Knapp die Hälfte erwartete in den kommen- den zwölf Monaten eine Verbesserung und nur 11 Prozent gingen von einer Verschlechterung aus. Der Wechselkurs bleibt der größte Risikofaktor, gefolgt von wirtschaftspoli- tischen Rahmenbedingungen. Als weitere Risiken werden Finanzierung und Arbeitskosten genannt. Deutschland ist ein bedeutender Investor in der Türkei. Ende August 2023 waren 8.041 Unternehmen mit deut- scher Kapitalbeteiligung in der Türkei registriert. Im Jahr 2023 flossen Direktinvestitionen in Höhe von 687 Millio- nen US$ aus Deutschland in die Türkei. GTAI/IHK
Die deutschen Lieferungen in die Türkei stiegen nach Angaben der türkischen Statistik 2023 um beacht- liche 19 Prozent im Vorjahresvergleich auf 29 Milliarden US-Dollar (US$). Damit bleibt Deutschland zwar weiter auf Rang 3 der wichtigsten Lieferländer hinter dem Gasliefe- ranten Russland (-23 Prozent; 46 Milliarden US$) und China (+9 Prozent; 45 Milliarden US$), hat aber Marktan- teile zurückerobert. Die wichtigsten Exportgüter aus Baden-Württemberg sind Kfz und Kfz-Teile, Maschinen sowie chemische Erzeugnisse. Trotz herausfordernder Bedingungen ist auch die Stim- mung unter den deutschen Unternehmen in der Türkei größtenteils positiv. Laut der AHK-Umfrage im Oktober
11
IHK Global Business 05/2024
ihk.de/rhein-neckar
Made with FlippingBook Learn more on our blog