IHK-Global Business Ausgabe 5/2024

AMERIKAS

PERU Grüne Energie im Aufwind

Der Solarpark Ruta del Sol ist in der Entwicklungsphase, und das Projekt Hanaqpampa wird im Dezember 2026 in Betrieb gehen. Bergbau forciert den Ausbau grüner Energie Ein entscheidender Treiber für den Ausbau von Perus Erneuerbaren wird der Bergbau. Mehrere Bergwerke nutzen bereits grüne Energie. Punta Lomitas versorgt die hochmoderne Kupfermine Quellaveco zu 100 Pro- zent mit grünem Strom. Deren Betrei- ber Anglo American möchte bis 2040 seinen weltweiten Bergbaubetrieb klimaneutral aufstellen. Die Berg- baukonzerne Glencore, Newmont, Las Bambas und BHP haben sich zu Klimaneutralität bis 2050 verpflich- tet. Cerro Verde will ab 2026 fast ausschließlich erneuerbare Energien nutzen und Southern Copper plant in der Mine Toquepala den Einsatz von Solarenergie bei der Kathodenkupfer- produktion. Deutsche Firmen beliefern Projekte Verschiedene europäische Unter- nehmen sind bereits an Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien in Peru beteiligt oder planen ein En- gagement. Spanische Unternehmen wie Grenergy, Ibereólica, Solarpack, Acciona und Ignis strukturieren eine Vielzahl von Projekten. Weitere Akteure sind Enel und Aros Solar aus Italien, CJR aus Portugal, Engie aus Frankreich, Statkraft aus Norwegen und die dänische Firma Vestas als Zulieferer. Auch deutsche Firmen spielen eine wichtige Rolle. Von Nor- dex kamen 30 Anlagen für den Aus- bau des Windparks Wayra. Siemens Gamesa lieferte für Punta Lomitas 50 Windanlagen, baute den Windpark Duna und stellt 16 Turbinen für den Windpark Emma bereit. Viridi aus Heilbronn plant diverse Solarprojekte in Peru. GTAI/IHK

Peru entwickelt sich zu einem der interessantesten Märkte für erneuerbare Energien in Lateinameri- ka. Laut dem Informationsdienstleis- ter BNamericas liegt das Land bei den Solar- und Windprojekten, die bis Ende 2024 in den Bau gehen sollen, auf dem 3. Platz. Zahlreiche Windparkprojekte stehen an Perus größter Windpark Punta Lomitas (260 Megawatt) ging 2023 in Betrieb. Weitere Großprojekte folgen. So soll 2024 der Windpark Vientos de Negritos in Betrieb gehen und der Bau des Windparks Caravelí starten. In Zukunft werden die Projekte noch größer: Die geplanten Windparks Quercus, Ciclón und Los Vientos sehen eine Kapazität von jeweils rund Die natürlichen Rahmenbedingungen sind ideal: Hohe Windstärken garantieren ein großes Potenzial für die Energieerzeu - gung. Im Bild: Das Marcona Windkraftfeld in Ica, Peru.

400 Megawatt vor. Die Vorhaben liegen an der windreichen Küste im Norden Perus und im Bundesstaat Ica. Dort herrschen Windstärken von bis zu 9 Metern pro Sekunde. Das peruanische Energieministerium MINEM rechnet mit einem allgemei- nen technischen Potenzial von über 20 Gigawatt installierter Windener- giekapazität in Peru. Solarparkausbau bietet Geschäftschancen Die Bundesstaaten Arequipa, Mo- quegua und Tacna im Süden Perus gehören zu den Regionen mit der weltweit höchsten Sonneneinstrah- lung von rund 6 Kilowattstunden pro Quadratmeter. Diesen Vorteil wollen neue Großprojekte nutzen. Im Januar 2024 begann das spani- sche Unternehmen Solarpack den Bau des mit 300 Megawatt bislang größten Solarparks Perus, San Martín Park. Noch vor Ablauf des Jahres starten Bauarbeiten für zwei ähnlich große Anlagen, Illa und Solimana.

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IHK Global Business 05/2024

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