IHK-Global Business Ausgabe 5/2024

AMERIKAS

USA Solarsparte wächst rasant Der Inflation Reduction Act (IRA) treibt den Ausbau der erneuerbaren Energien in den USA voran. Im Rahmen des IRA gewährt der Staat bei Investitionen in Bereiche wie Solarkraft Steuergutschriften in Höhe eines Basissatzes von 30 Prozent der Investitionssumme. Werden zusätzliche Voraussetzungen erfüllt, sind weitere 10 bis 20 Prozent Steuervorteil möglich. Sie können zu Beginn einer Investition in Anspruch genommen werden, worin ein besonderer Anreiz für Kapitalgeber liegt. Das Paket ist nicht gedeckelt und technologieoffen. Somit können Investoren wählen, auf welche regenerative Quellen sie setzen. Besonders in der Photovoltaik ist in den nächsten Jahren mit starken Wachstumsraten zu rech- nen. Mittelfristig wird sich die installierte Solarleistung alle paar Jahre verdoppeln. So nahm sie 2023 laut der Solar Energy Industry Association (SEIA) um 32 Gigawatt zu. Damit lag der Zubau 2023 gut 50 Prozent höher als 2022. Insgesamt entfiel 2023 mehr als die Hälfte aller neu instal- lierten Stromerzeugungskapazitäten auf Solarenergie. Die U.S. Energy Information Administration (EIA) erwartet bis 2050 einen durchschnittlichen Zuwachs der installierten Leistung um 8,3 Prozent pro Jahr. Aktuell verfügen die USA über keine eigene Produktion von Solarzellen, Ingots und Wafern. Dank des IRA wurden im Verlauf des Jahres 2023 Investitionen in Höhe von 100 Milliarden US-Dollar in die gesamte Wertschöpfungs- kette angekündigt, so SEIA. Noch muss der Staat viele bürokratische Hürden aus dem Weg räumen und kräftig in die Netzmodernisierung investieren. Zu lange dauern die Genehmigungsverfahren. Auch warten Solarpark- betreiber oft Jahre auf den Anschluss an die Stromnetze. Ein nationales Stromnetz existiert nicht, sondern mehrere

Die starke Inlandsnachfrage beflügelt den Photovoltaikmarkt : Solarenergie ist das am schnellsten wachsende Segment des US-Stromsektors.

große lokale Netze. Die Integration erweist sich teils als schwierig. Texas ist etwa in keines davon integriert. Dabei zählt der Bundesstaat hinsichtlich der installierten Photo- voltaikkapazitäten zu den Vorreitern in den USA. GTAI/IHK

KANADA Änderungen für ausländische Arbeitskräfte

Während der Corona-Pandemie hatte Kanada die Gültig- keitsdauer eines LMIA auf 12 Monate heraufgesetzt, um den Arbeitsmarkt zu entspannen. Ab dem 1. Mai 2024 beträgt die Gültigkeitsdauer eines LMIA nun wieder wie zuvor sechs Monate. Ferner dürfen ab dem 1. Mai 2024 Niedriglohnbe- schäftigte nicht mehr als 20 Prozent der Belegschaft eines kanadischen Unternehmens ausmachen. Aus- genommen sind der Bau- und der Gesundheitssektor, wo noch bis zu 30 Prozent der Belegschaft mit einer Niedriglohn-TFWP-Arbeitserlaubnis beschäftigt sein können. GTAI/IHK

Durch das Temporary Foreign Worker Program (TFWP) können kanadische Arbeitgeber vorüberge- hend ausländische Staatsangehörige einstellen, um einem Mangel an kanadischen Arbeitskräften entgegenzuwirken. Das TFWP wird von der Immigration, Refugees and Citizenship Canada (IRCC) und von Employment and Social Development Canada (ESDC) verwaltet. Um eine ausländische Arbeitskraft einzustellen, benö- tigen Unternehmen unter anderem eine Arbeitsmarktfol- genabschätzung (Labour Market Impact Assessment – LMIA) beziehungsweise einen Nachweis, dass es keinen qualifizierten kanadischen Staatsbürger gibt, der die be- sagte Stelle besetzen könnte.

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IHK Global Business 05/2024

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