EUROPA/ZENTRALASIEN
POLEN Modernisierungswelle im Schienenfernverkehr
USBEKISTAN IT-Outsourcing im Kommen
Usbekistan entwickelt sich im Turbotempo zu einem
Standort für IT-Outsourcing. Im Jahr 2030 will das Land IT-Dienst- leistungen für 5 Milliarden US-Dollar exportieren. Vor wenigen Jahren war Usbekistan noch ein weißer Fleck auf der Landkarte für das internationale IT-Geschäft. Seit 2021 zeigen die Exporte von IT-Dienstleistungen, darunter vor allem in die USA und in die EU, sichtlich nach oben. Das liegt daran, dass immer mehr ausländi- sche IT-Dienstleister den usbeki- schen IT-Outsourcing-Markt für sich entdecken. In- und ausländi- sche Kunden profitieren von attraktiven Kostenstrukturen und maßgeschneiderten Angeboten der IT-Dienstleister. Nach Angaben der Agentur für Statistik erhielten IT-Fachkräfte in der Hauptstadt Taschkent im Jahr 2023 ein durchschnittliches monatliches Bruttogehalt von umgerechnet 1.380 US-Dollar, in den Regionen etwa 610 US-Dollar. Hinzu kommt: Das 37 Millionen Einwohner zählende Land hat im Gegensatz zu Deutschland einen demografischen Überhang von jungen Menschen. Viele der all- jährlich etwa 650.000 neuen Schul-, Berufsschul- und Hoch- schulabsolventen interessieren sich für IT-Bildungsangebote und sehen in der Branche ihre beruf- liche Zukunft. Die Regierung unterstützt sie dabei, indem sie die Aus- und Weiterbildung von IT-Fachkräften fördert. Die IT-Branche profitiert zudem von einem starken Ausbau der Breitbandinfrastruktur sowie der Ansiedlung internationaler Unter- nehmen im Land. Das ambitionier- te Reformprogramm der Regierung misst ausländischen Partnern beim Ausbau des IT-Sektors einen hohen Stellenwert bei. GTAI/IHK
Hochkonjunktur bei PKP Intercity: Das auf den Fernverkehr spezialisierte Unternehmen modernisiert seine Zugflotte. Im Bild: Ein Hochgeschwindigkeitszug Pendolino im Bahnhof von Warschau.
sollen für Geschwindigkeiten von bis zu 200 Stundenkilometer ausgelegt und neben Polen in sechs weiteren eu- ropäischen Ländern zugelassen sein. Darüber hinaus hat PKP aktuell 63 Mehrsystem-Lokomotiven im Wert von über 530 Millionen Euro geor- dert. NEWAG wird die Fahrzeuge in mehreren Etappen ab 2026 liefern. Auch die Ausschreibung von 23 Schnellzügen ist in naher Zukunft geplant. Die auf 250 Stundenkilo- meter ausgelegten Fahrzeuge sollen ähnliche Parameter vorweisen wie der Pendolino des französischen Unter- nehmens Alstom. Züge dieses Typs sind in Polen seit 2014 im Einsatz. Der Auftrag könnte einen Gegenwert von über 1,2 Milliarden Euro haben. Siemens Mobility will sein Modell Va- lero anbieten. Alles deutet auf einen harten Wettbewerb hin, denn voraus- sichtlich werden auch Stadler, Alstom oder die polnische PESA mitbieten. Allerdings können auch Projekte von PKP-Intercity scheitern. Im März musste der Kauf von 38 Doppelstock- zügen und 45 Mehrsystem-Loko- motiven storniert werden, weil das Angebot der Hersteller um 31 Prozent über dem Budget von PKP-Intercity lag. GTAI/IHK
Viele polnische regionale Bahnbetreiber erhalten weniger EU-Fördermittel aus dem Wiederauf- baufons für Investition in die Moder- nisierung ihres Fuhrparks, als sie beantragt hatten. Nur zwei Woiwod- schaften bekommen den vollen Zuschuss, während zwei Drittel der Antragsteller sich mit knapp 30 Pro- zent der beantragten Summe zufrie- dengeben müssen. Grund dafür ist, dass das Antrags- volumen mit 1,6 Milliarden Euro um zwei Drittel höher war als das zur Ver- fügung stehende Budget von 502 Mil- lionen Euro. Einige Investitionspläne werden nun verschoben oder es müssen neue Finanzierungsquellen gefunden werden. Während die regionalen Bahnunter- nehmen nach Geldern suchen, rüstet sich der führender Personenbeförde- rer PKP Intercity für neue Großinves- titionen. Ende Februar 2024 bestellte das Unternehmen beim Waggonbauer H. Cegielski 300 Waggons im Wert von knapp 1 Milliarde Euro. Die Lieferfrist endet 2028. Parallel zu diesem Auftrag veröffent- lichte PKP Intercity eine Informati- onsanfrage (Request for information, RFI) über weitere 395 Waggons. Sie
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IHK Global Business 05/2024
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