Vorwort
Die Vereinigten Staaten von Amerika – ein Land, das mit seinen knapp 330 Millionen Einwohner*innen und einer Fläche, in die Deutschland ganze 27-mal hinein- passen würde, schon allein durch seine Größe hervor- sticht. Ca. 87 Millionen junge Menschen zwischen 10 und 29 Jahren wachsen in diesem Land der Superlative, einem Land des Fortschritts und der Vielfalt auf. Deutschland und die USA verbindet eine jahrzehnte- lange Freundschaft. Gleiche Wurzeln, gemeinsame demokratische Werte und eine in erheblichem Maße geteilte (Jugend-)Kultur spannen ein unsichtbares Band über den Atlantik. Kaum ein anderes Land vermag es, so beständig den Weg in unsere Nachrichten, auf unsere Smartphones und in unsere Wohn- und Jugend- zimmer zu finden. Es überrascht daher nicht, dass das Land für Schüler*innen und Studierende nach wie vor zu den beliebtesten Zielen für ein Auslandsjahr zählt. Die Kultur der Vereinigten Staaten zieht junge Men- schen in Deutschland in ihren Bann. Die Nutzung sozia- ler Medien schafft dabei zunehmend eine neue Art der Nähe und gewährt Einblicke in das Leben und die Interessen amerikanischer Jugendlicher – ungefiltert und ohne Zeitverschiebung. Dabei geht das gegen- seitige Interesse der jungen Generation schon lange über Musik, Filme und die neuesten TikTok-Challen- ges hinaus. Junge Menschen teilen online auch ihre Sorgen, hinterfragen Werte, gesellschaftliche Normen und soziale Konstrukte. Binnen Sekunden können in diesem Zusammenhang Hashtags und ganze sozia- le Bewegungen aus den USA nach Deutschland über- schwappen (#metoo, #blm etc.). Umso wichtiger ist es, das Interesse der jungen Menschen aneinander aufzugreifen und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich im Rahmen von internationalen Projekten persönlich zu begegnen, voneinander zu lernen und gemeinsam Pläne zu schmieden.
In der Internationalen Jugendarbeit sind Austausche mit den USA im Vergleich zum schulischen und akade- mischen Austausch seltener. Doch es gibt sie, die Pro- jekte, die den Schritt über den großen Teich wagen. Es sind Austausche, die aus lang gewachsenen Freund- schaften, einer gemeinsamen Passion für Musik oder dem unermüdlichen Einsatz für Partizipation und poli- tische Bildung entstanden sind. Projekte, die zwischen Freiheitsstatue und French Fries tief eintauchen in ame- rikanisches Leben mit all seinen Facetten und dabei ein Land in den Blick nehmen, das Deutschland so ähnlich und doch wieder ganz anders ist. Die Autor*innen und Interviewpartner*innen in diesem USA-Special beweisen, dass sich ein Austausch mit den USA für alle Beteiligten lohnt, allen voran für Jugendliche, unabhängig davon, wo sie herkommen, was sie mit- bringen und wofür sie sich interessieren. Sie zeigen die große Vielfalt, die den deutsch-amerikanischen Jugend- austausch ausmacht, mit unterschiedlichen Formaten und Themen, die an die Lebenswelten junger Menschen auf beiden Seiten des Atlantiks anknüpfen. Lassen Sie sich durch unser USA-Special inspirieren und organisieren Sie eine eigene transatlantische Aus- tauschmaßnahme, um jungen Menschen aus Deutsch- land und den USA die Möglichkeit zu geben, einander zu begegnen, sich ein eigenes Bild vom Anderen zu machen und die deutsch-amerikanische Freundschaft mit Leben zu füllen. Es gibt viel zu entdecken in einem Land, des- sen 50 Bundesstaaten zwischen Hollywood und Weißem Haus diverser nicht sein könnten.
Ihr Redaktionsteam
Elena Neu, Natali Petala-Weber und Cathrin Piesche
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