Deutsch-US-Amerikanischer Jugendaustausch – USA-Special 2022
der Wirtschaft und der Politik. Warum setzt die Politik nicht auch verstärkt darauf, einen Austausch der Jugend- lichen zu gewährleisten? Wir Jugendliche sind diejenigen, die sich schon jetzt um ihre Zukunft Sorgen machen und die wegen derselben Probleme in verschiedenen Natio- nen auf die Straßen gehen – man denke hier z. B. an Fridays for Future oder Black Lives Matter . Da wäre es doch auf jeden Fall sinnvoll, deutsche und amerikanische Jugendliche in ihren Anliegen zu ver- binden und sie miteinander vertraut zu machen. „Wir müssen lernen, entweder als Brüder [und Schwestern] miteinander zu leben oder als Narren unterzugehen“, sagte bereits Martin Luther King. Ich stimme ihm kom- plett zu und finde, dass je früher wir uns verbinden, desto schneller lernen wir, zusammen zu leben, gegen- seitigen Vorurteilen entgegenzuwirken, Radikalisierung zu stoppen und unsere gemeinsamen Werte herauszu- arbeiten und zu kräftigen. Umso schneller können wir unsere gemeinsamen Werte in der ganzen Welt ver- breiten und wirken lassen. Voneinander lernen und weitergeben Projekte, wie das Münchener Projekt YouthBridge , ermög- lichen es Jugendlichen nicht nur, zwischen den ver- schiedenen Communities in und um die eigene Heimat- stadt Brücken zu bauen, sondern setzen auch aktiv
darauf, einen interkontinentalen Dialog zwischen den Jugendlichen zu starten. Während unseres Aufenthaltes in New York 2018 haben wir uns mit Teilnehmer*innen von verschiedenen Projekten getroffen, mit ihnen geredet und von ihnen gelernt. Als Ergebnis haben wir als YouthBridge München das New Yorker Projekt Catcalls of New York in unsere Stadt nach Deutschland geholt. So kann und soll das aussehen: voneinander lernen und weitergeben. Deutschland und die USA können sehr viel voneinander lernen, aber dafür braucht es lernfreudige junge Leute, die die Motivation haben, ihre Zukunft selbst zu gestalten. Das ist unsere Aufgabe. Die Europäische Janusz Korczak Akademie ist eine jüdische Grün- dung aus dem Jahr 2009, die der breiten Gesellschaft offensteht. Ihr Ziel ist es, durch Vermittlung von Wissen die jüdische Gemeinschaft zu stärken, sie zu öffnen und Berührungsängste in jeder Richtung abzubauen. Das Projekt YouthBridge führt die Akademie seit 2017 durch. Projektpartner in New York ist JCC Kings Bay Y Brooklyn . Das Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Eva Haller ist Präsidentin der Janusz Korczak Akademie, Teilnehmerin Daniela Greiber studiert Medizin an der LMU München.
Web: youthbridge.eu
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