Eliteness #02 – FR/DE

TREFFPUNKT

TREFFPUNKT

ESSEN ODER SEHR GUT ESSEN ...

Heston Blumenthal war einer der Begründer der Molekularküche sowie der erste Koch, der Flüssigstickstoff verwendete; 1998 kreierte er damit einen karamellisierten Apfel, aussen kalt und innen heiss serviert. In seinem Restaurant wiederum lässt er seine Tischgesellschaft, auch um deren Sinne zu wecken – und damit die Emotionen –, Herz- und Messer- muscheln mit iPod-Unterstützung degustieren, damit die Gäste beim Geniessen auch gleich das Meer mithören … Um mit Blumenthal ein Interview zu führen, mussten auch wir unseren Horizont etwas ausweiten, um uns selbst näherzukommen, unserer «Sinnlichkeit». Machen Sie es sich nun also bequem und kommen Sie mit auf die Reise in die Gedanken eines kreativen Genies. zum Kauf einer Elite-Matratze trieben! Aber ich komme noch darauf zurück … Unsere intimste Beziehung ist doch die mit uns selbst, es ist die schwierigste, aber auch die dankbarste. Es gilt ja, unsere körperlichen Bedürfnisse wie Ernährung und Schlaf zu befriedigen. Wenn wir dies gewissenhaft und so gut wie möglich tun, dann pflegen wir eine qualitativ gute Beziehung zu uns selbst. Wir können einfach schlafen oder sehr gut schlafen … genau so, wie wir uns einfach nur ernähren oder auch delikat essen und dadurch unglaublichen Emotionen erfahren können. Die Chemie beweist uns, dass alles miteinan- der zusammenhängt, so auch die Energien. Zweifellos löst das, was wir trinken, oder die Art, wie wir schlafen, Schwingungen aus, die ihrerseits wieder Auswirkungen auf unseren Alltag haben. Sagen wir es so: Ich denke nicht einmal mehr an die Rückenschmerzen, die mich Mein Bett ist also zweifellos das wichtigste Objekt in meinem Haus und dasjenige, welches die grössten Auswirkungen auf meinen Alltag hat!

Sie erwähnen oft die Sinne und die Emotionen; welche Rolle spielen sie in Ihrer Küche?

Seit 25 Jahren arbeite ich nun für «The Fat Duck»; es gilt als ein Restaurant, das sehr gut funktioniert: die Methoden,

die Rezepte, die Präsentation, die Tische, die Auszeich- nungen … doch all das ist nur die Fassade. Meine wahre Obsession ist es seit 25 Jahren, dass die Leute es auch innerlich spüren. Und damit sie ein Höchstmass an Emotionen erleben, versuche ich gleichzeitig alle Sinne anzuregen – den Tastsinn, den Geruchssinn, das Gehör. Ich spiele sogar mit dem Gleichgewichtssinn. Man würde meinen, dass heute unsere grösste Freiheit darin besteht, unsere Emotionen wählen zu können. Gut, das zu wissen! Aber meiner Meinung nach ist es schwierig, eine solche Wahl zu treffen. Um derart gut in sich selbst «hineinschauen» zu können, muss man, da bin ich mir sicher, zuerst einmal gut schlafen. Und wenn es dann um die Wahl geht, würde ich eine gute Matratze einem «fetteren» Auto oder teuren Ferien am anderen Ende der Welt vorziehen …

Wenn wir uns die Frage erlauben dürfen: Schlafen Sie gut?

SCHLAFEN ODER SEHR GUT SCHLAFEN ...

GESCHMÄCKER UND GERÜCHE WISSENSCHAFLICH ENTSCHLÜSSELN

«Der Madman unter den grossen K chen», korrigierte die Gastrokritikerin Véronique Zbinden in «Le Temps», als Heston Blumen- thal vom Magazin «Restaurant» zum «Besten Koch der Welt» gekr nt wurde. Der Chef- koch und Eigentümer des Restaurants «The Fat Duck» (drei Sterne im Guide Michelin) leitet ausserdem die «Dinner»-Restaurants in den Luxushotels «Mandarin Oriental» in London (zwei Michelin-Sterne) und Melbourne, Australien. Bekannt für seinen wissenschaftlichen Ansatz in der Küche, gilt er als eine der Hauptfiguren der molekularen Gastronomie und des Foodpairing (der Kunst der Kombination von Aromen). Im Jahr 2021 trat er am Koch-Wettbewerb «Top Chef» des franz sischen TV-Kanals M6 auf, wo er die Kandidaten dazu aufforderte, zwei m glichst ungleiche Lebensmittel miteinander zu kom- binieren. Seit vielen Jahren besch ftigt er sich mit dem Verst ndnis der Geschmacksmecha- nismen, dies sowohl an der University of Nottingham als auch mit Aroma-Forschern bei Firmenich. Parallel dazu forscht er auch auf dem Gebiet der Experimentellen Psycho- logie und ist Ehrenmitglied der Royal Society of Chemistry.

Sind nun, dank dieses besse- ren Schlafs, auch Ihre Sinne wacher?

Wie es die Wissenschaft heute sieht, hat der Schlaf eine ord- nende Funktion; die verschie- denen Zyklen erlauben es uns

SIE HABEN DIE WAHL!

nicht nur, uns zu erholen, sie dienen auch dazu, unsere verschiedenen Tagestätigkeiten zu sortieren und zu klä- ren. Wir gönnen also unserem «Tageskörper» Ruhe und aktivieren unseren «Nachtkörper», um am nächsten Tag neu geboren zu werden; das ist extrem wertvoll. Früher musste ich in einer bestimmten Stellung im Bett liegen, und wenn ich mich nachts umdrehte, tat es weh und ich wachte auf. Heute hingegen bleibe ich nach dem Aufwachen gerne noch etwas liegen: So bequem ist mein Bett! Wenn ich aufgewacht bin, meditiere ich gerne ein wenig und mache Stretching-Übungen. Auch habe ich festgestellt, dass ich nun nach dem Aufstehen viel weniger lange brauche, um wieder in Schwung zu kommen. Ganz klar: Mein neues Bett hat mir mehr Lebensqualität gebracht.

Heston Blumenthal hat sich soeben ein Bett von Elite gegönnt. Dem gefeierten britischen Koch konnte man letzten Frühling in der Sendung «Top Chef» auf dem TV-Kanal M6 zuschauen, wie er – dank gemeinsamer Geschmacksmoleküle – Bananen mit Petersilie und Erdbeeren mit schwarzen Oliven kombinierte. Nun erzählt er uns, was er zum Schlaf zu sagen hat. Und auch das ist verblüffend! Text - Sophie Franklin, Bild - Marie Etchegoyen/M6

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