REISEZIEL
REISEZIEL
ZURÜCK ZUR NATUR, DAS IST DER WAHRE LUXUS
«WENN SIE MITTEN IMWINTER HIER AUFWACHEN, DANN FÜHLEN SIE SICH WIE IN LAPPLAND.»
Patrick Delarive ist ein Multiunternehmer, er hat Whitepod 2008 aufgekauft
Lust aufs Auftanken in der freien Natur oder auf den wirklich etwas anderen Urlaub? Dann erwartet Sie im Whitepod, dem Oko-Luxushotel auf 1400 m u.M., garantiert ein Erlebnis der Extraklasse. Es liegt oberhalb von Monthey am Fusse der Dents du Midi. Mit Garantie ein Erlebnis der Extraklasse bescheren!
Text - Sophie Franklin, Bilder - Whitepod
In den Händen von Patrick Delarive hat sich das Whitepod, das er 2008 ubernahm, in eine neue Referenz-Adresse verwandelt: Ein Oko-Luxushotel, das von einst 500 auf inzwischen 15'000 Gaste pro Jahr zugelegt hat. Das Unternehmen hat sogar der Gesund- heitskrise getrotzt, mit einer Belegung von 92 % wahrend dieser Zeit – schier unglaublich im Vergleich mit der ubrigen Schweizer Hotellerie.
setzt hat: Sie möchten, dass ihr Aufenthalt sinnhaft ist. Unsere Hotelcrew gibt sich jeden Tag die grösste Mühe, Vorbild zu sein und aufzuzeigen, wo es wichtig ist, die Kreisläufe klein zu halten. Unsere Seifen etwa werden lokal produziert und nicht in Plastik eingepackt. Auch servieren wir zum Frühstück keinen Orangensaft, son- dern Walliser Aprikosensaft. Unsere Gäste akzeptieren sogar gerne, wenn man es ihnen erklärt, dass wir keinen Champagner oder Rosé aus der Provence auf der Karte haben – wegen der langen Transportwege.
ÖKO-ABENTEUER UND KOMFORT … KEIN WIDERSPRUCH!
Das «Whitepod»-Abenteuer begann im Jahr 2004 in Villars-sur-Ollon mit nur drei kleinen «Pods» (Kuppelzelten) ohne Strom und Wasser – und holte sich bereits einen Preis fur verantwortung svollen Tourismus. Inzwischen ist das Hotel nach Les Giettes imWallis umgezogen und auf 18 Pods angewachsen, die allen Komfort eines Luxushotel-Zimmers bieten – inklusive Holzofen, Schweizer Komfortbetten (Elite), Badezimmer und grosser Terrasse mit fantastischer Sicht auf die Alpen. Das Restaurant «Les Cerniers» neben der Reception verwöhnt mit 100 % hausge- machten Menus, wobei alle Zutaten aus einem Umkreis von 50 km stammen. Die Gäste können ganz in die Natur eintauchen und sich gleichzeitig fur ihr Konsumverhalten sensibilisieren. Die Beleuchtung zum Beispiel ist gedämpft. Das minimiert die Lichtverschmutzung und er ffnet den Blick auf die Sterne. Alles ist so kon- zipiert, dass es möglichst wenig Wasser und Strom verbraucht. Eingekauft wird nach Möglichkeit regional, Abfälle werden klein gehalten und rezykliert, das Personal lebt in der Nähe und kommt zu Fuss zur Arbeit, und motorisierte Transporte sind beschränkt.
Was brachte Sie dazu, sich 2008 ins Abenteuer «Ökohotel» zu stürzen?
Das Konzept des Gründerpaars hatte es mir angetan. Damals machte ich einen Sinneswan- del durch; zur selben Zeit arbei-
Nützt der Ökotourismus in Ihren Augen der Umwelt wirklich?
Ich halte Gesetze und Abgaben nicht für das Richtige, um die Leute für eine Verhaltensän- derung zu sensibilisieren.
Stilecht schon der Empfang: Es wird einem nämlich kein Zim- merschlüssel ausgehändigt (wie auch – ein Pod/ Zelt hat ja kein Türschloss …), sondern ein Ruck- sack, darin Stirnlampe, Feldstecher und, saisonal bedingt, ein Paar Schneeschuhe. Daraufhin geht’s zu Fuss bis zum eigenen Pod, kurze 800 Meter. Das Gepäck hingegen darf fahren (Schneemobil oder E-Land-Rover – der schweizweit einzige). Auf der Alp angekommen, haut es einen erst einmal um – sei es wegen der nach der Kurzwanderung ausgeschutteten Gluckshormone, sei es wegen der atemberaubenden Aussicht auf das Rhônetal, wo der Fluss in den Genfersee mündet. Doch man fallt weich: Der Komfort im eigenen Pod ist maxi- mal, genauso wie die Vorzüge des aufmerksamen Personals. Und auch der einmalige Komfort der Elite-Betten verspricht Hochgenuss.
tete ich an einem Industrie-Umnutzungsprojekt in Vevey (Les Moulins de la Veveyse) und baute dort 400 Öko- Wohnungen. Ich spürte, dass wir nicht weiter so bauen konntenwie bisher. Als ich diese neue Art des Ökotourismus entdeckte, wusste ich instinktiv, dass das einfach funktio- nierenmusste. Ich gehe bei jedemProjekt, das ich anpacke, gleich vor: Ich steigere dessen «Wert», so dass es «sinnvoller» wird und auch mehr «Spass» macht. Wir standen damals an einem Scheideweg.
Unsere Mikro-Initiative aber kann hier als Vorbild dienen. Die Luxus-Klientel findet es doch heute nicht mehr reizvoll, in einem Fünfstern-Hotel in Paris zu nächtigen, wo ihm genau dasselbe geboten wird wie in New York. Kommt man hierher, hört man mitten in der Nacht wilde Tiere – das weckt Emotionen und Erinnerungen. Wenn sie mitten im Winter in einem der Pods aufwachen, dann haben Sie das Gefühl, Sie seien in Lappland. Sie sind wirklich im Nirgendwo, komplett von Ihrem Alltag abgekoppelt, und können etwas völlig Neues erleben und erspüren. Unser Konzept hat übrigens in eine neue Hotelgruppe gemündet, die demnächst vorgestellt wird: Sie soll, in der Schweiz no- tabene, Erlebnisse kreieren, die so verblüffend sind, wie es unsere Gäste inzwischen quasi erwarten. Die «D Hotel Group» wird diesen «Definitely Different»-Approachmöglich machen.
Kommen Ihre Gaste wegen der okologischen Aspekte hierher?
Nein. Ich glaube, es geht um das Ganze: Unsere Gäste kom- men vor allem, weil sie ein aus-
sergewöhnliches Erlebnis suchen, und wir tun alles, um sie während ihres Aufenthalts immer wieder zu überraschen. Die Aussicht, der Komfort, die Aufmerksamkeiten, ja sogar unser Bernhardiner gehört dazu! Hinzu kommt, dass bei den Touristen in den letzten Jahren ein Umdenken einge-
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