Ein Herz für Tiere

Titelthema

Linus & Lucy

von Heike Reinhardt, verantwortliche Redakteurin Partner Hund

„Zu den Namen meiner beiden Hunde „Lucy“ und „Linus“ haben mich die Comic- Charaktere aus den „Peanuts“ inspiriert. Meine kleine „Lucy“ kann, ebenso wie ihre gezeichnete Namenskollegin, eine ganz schöne Zicke sein. Sie braucht andere Hunde eigentlich nicht, aber ganz tief in ihrem Innern mag sie ihren jüngeren Bruder „Linus“ doch, auch wenn sie es nicht zeigt. „Linus“, das ist der im Comic, der ohne Schmu- sedecke nicht das Haus verlässt, war anfangs sehr schüchtern und ängstlich und brauchte sozusagen eine „mentale Schmusedecke“, um sich sicher zu fühlen.“

Ubrina

von Katrin Tempel, Editorial Director

„Pferde müssen ja immer nach dem ersten Buchstaben des Vaters benannt werden – und idealerweise sollte der Name auch irgendwie an die Mutter erinnern. So entstehen merkwürdige Namen wie der meiner Stute „Ubrina“ – die Mama hieß „Dobrina“, der Vater „Ussuri“. Die Namen werden bei der Eintragung als Turnierpferd vergeben, viele bemühen sich da um Originalität – das ist aber im Stall nicht tauglich. Mein Springpferd „Grand Glorieux S“ wurde im Stall also „Rosi“ genannt. Rosi von Rosinante – es war einfach immer zu dünn... Der wunderschöne „Weingau“ lebte dann also als „Winni“, „Prince Loverboy D“ hieß im Alltag schlicht „Prinz“. Was die wenigsten wissen: Pferde umzubenennen soll Unglück bringen. Bei „Arcos van de Kriek“ (ein Belgisches Warmblut) wollte ich das nicht glauben. Ich habe ihn umbenannt in „Lennox“. Ein Jahr später starb er fünfjährig an einer Kolik. Seitdem lasse ich auch hässliche Namen wie sie sind.“

Neues Leben – neuer Name Menschen, die den Namen ihres Tieres aus dem Tierheim ändern, tun dies oft aus gutem Grund und mit viel Herz. Für sie ist es eine Möglichkeit, dem Tier eine neue, vielleicht passendere Identität zu ge- ben – eine, die besser zu seinem neuen Leben und Umfeld passt. Während der ursprüngliche Name für das Tier vielleicht eine Verbindung zu seiner Vergan- genheit oder zu schwierigen Erfahrungen darstellt, möchten viele Tierhalter durch einen neuen Namen ein Gefühl der Erneuerung und des Neuanfangs schaffen. Sie sehen den Namen nicht nur als Be- zeichnung, sondern als Symbol für die liebevolle Be- ziehung, die sie zu ihrem Haustier aufbauen wollen. Manchmal hat der alte Name möglicherweise nicht die richtige Bedeutung oder klingt nicht zu den Wünschen und Gefühlen des neuen Besitzers, und sie möchten mit einem neuen Namen die Bindung vertiefen und dem Tier einen frischeren Start er- möglichen. Dabei geht es nicht darum, die Vergan- genheit des Tieres zu negieren, sondern darum, ihm zu zeigen, dass es jetzt an einem sicheren Ort ist.

Michel

von Valérie Augustin, stellvertretende Chefredakteurin

Billy

„Unser kleiner „Pirat“ wurde uns von Tierpflegerin Traudl des Tierheims Regensburg mit allzu kleinem Alter in einer Baby- blauen Decke in den Arm gelegt. Da lag das kleine Wunder! Sie sagte, sie hätten ihn „Michel“ genannt, nach dem kleinen Kerl „Michel von Lönneberga“, weil er so frech aussah. Er behielt seinen Namen. Denn es hat sich bestätigt. Er macht seinem Namen alle Ehre…“ „Als „Billy“ zu uns kam, war er kein echtes Chinchilla mehr. Tagsüber war er wach, nachts schlief er. Es hat gut ein Jahr gedauert um ihn „umzupolen“. Damals hieß er „Skrek“; mein Mann und ich nannten ihn „Billy“ (wie „Billy the Kid“), weil er einem verschmitzten, aber süßen kleinem „Gauner“ ähnelte. Und das bis heute – mit seinen beinahe 20 Jahren.“

20 Ein Herz für Tiere / Mai 2025

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