ALLES IM GRIFF Caro Cult spielt Josy, die Cousine aus der Großstadt. Privat setzt sie sich für den Tierschutz ein
E in Paradies für Pferd und Reiter – das ist der Immenhof mit seinen Backsteinge- bäuden und den weitläufigen Koppeln. Auf dem idyllischen Gut dreht sich alles um Tiere und auch der Spaß kommt dank der frechen Is- land-Ponys nicht zu kurz. Das war schon bei der Original-Trilogie so, die von 1955 bis 1957 produ- ziert wurde und Kultstatus hat. Mit „Immenhof – das große Versprechen“ läuft gerade der zweite Teil der Neuverfilmung in den Kinos. Mittlerweile ist der Immenhof kein Pony-Hotel mehr, sondern ein Reitgestüt für artgerechte Pferdehaltung. In Teil zwei dreht sich alles um das preisgekrönte Rennpferd Cagliostro, auf das ein Giftanschlag verübt wurde. Versteckt bei Lou Jansen (Leia Holtwick), einem der Mädels vom Immenhof, soll sich der schwarze Hengst erholen. Doch als er auch auf dem Immenhof nicht mehr sicher ist und trotz seines angeschlagenen Gesundheitszu- stands bald wieder an einem Turnier teilnehmen soll, nimmt die junge Reiterin mit ihm Reißaus. Das passt Cagliostros biestigem Besitzer Mal- linckroth (gespielt von Heiner Lauterbach) na- türlich so gar nicht. Er sieht in dem Rennpferd nur das Geld, das er mit dem Tier verdienen kann. Daher hetzt er Lou seine Angestellten hinterher … Klimakiller Dreharbeiten Nicht nur die Handlung ist bei „Immenhof – das große Versprechen“ um einiges dra- matischer als die der Heile-Welt-50er-Jahre- Filme. Auch am „Immenhof“-Set haben sich die Uhren in den vergangenen Jahrzehnten weitergedreht: Klima- und Naturschutz hatten noch nie einen so hohen Stellenwert wie heute. Deswegen war es der Regisseurin Sharon von Wietersheim ein großes Anliegen, den Film so klimaneutral wie möglich zu drehen. Solche sogenannten „Green Shootings“ kommen im- mer häufiger vor. Kein Wunder, denn es gehen für die Produktion eines Spielfilms zu viele Ressourcen drauf. Ein Filmdreh verbraucht eine Menge Strom und es werden weite Wege zurückgelegt, um von Drehort A nach Drehort B zu kommen. Die Produktion einer 90-minü- tigen „Tatort“-Folge verbraucht nach Schät- zungen zum Beispiel circa 139 Tonnen des Treibhausgases CO₂. Zum Vergleich: Auf jeden Bürger fallen pro Jahr nur ungefähr 9 Tonnen des klimaschädlichen CO₂ an. Die Treib-
STARKE MÄDCHEN Caro Cult, Ella Päffgen, Leia Holtwick und Laura Berlin (v. l.) kümmern sich um den Immenhof
Ich finde es sehr gut, dass sich im Moment so viel an den Film- Sets ändert
hausgas-Bilanz soll sich beim Filmdreh durch „Green Shootings“ verbessern. Der Begriff steht für möglichst ressourcenschonende Produk- tionsmethoden. Bei „Immenhof – das große Versprechen“ wurde der CO₂-Fußabdruck durch ein paar kleine Veränderungen gewaltig verkleinert. „Ich fand es von Sharon, unserer Regisseurin, sehr mutig, Flagge zu zeigen“, er- zählt Jung-Star Moritz Bäckerling begeistert im Gespräch mit „Ein Herz für Tiere“. 16 Millionen Liter Wasser gespart So wurden kurze Strecke am Set statt mit dem Au- to zu Fuß oder per Fahrrad zurückgelegt. Kostüme und Reit-Equipment wurde gebraucht gekauft oder auf Requisiten vom ersten Film zurückge- griffen. Den meisten Einfluss aber hatte das aus- schließlich vegane und vegetarische Essen am Set. „Dadurch haben wir 14.000 Kilo CO₂ und 16 Millionen Liter Wasser gespart“, freut sich
JUNI/JULI 2022 / EIN HERZ FÜR TIERE 53
Made with FlippingBook flipbook maker