Ein Herz für Tiere

Vor „Immenhof“ stand die Hessin Leia Holtwick noch nie vor einer Filmkamera. Reiten konnte die 20-Jährige aber schon vor ihrer Hauptrolle: Denn die Nachwuchs- Schauspielerin ist mit dem Pferd ihrer Mutter groß geworden „Ich bin entspannt mit Tieren“

Leia Holtwick: Da ich seit meiner Kindheit mit Pferden zu tun habe, hatte ich die Basics eigentlich schon drauf. Die Pferde im Film sind aber komplett anders trainiert. Am Set wurde überwiegend spanisch gerit- ten. Das ist auch die Reitart, die mir eigentlich am meisten Spaß macht, weil es eine gute Mischung zwischen Western und Englisch ist. Ich habe gelernt, mit verschiedenen Pferden unterschiedlich umzugehen und auch Ruhe zu bewahren. Ich bin generell entspannt im Umgang mit Tieren – aber im Film gibt es eben doch stressige Situation. Deswegen war es so wichtig zu lernen, ruhig zu bleiben und das auch aufs Pferd aus- zustrahlen. EHfT: Was tust du privat für Umwelt- und Klimaschutz? Leia Holtwick: Ich würde mich defi- nitiv nicht als Aktivistin bezeichnen.

EHfT: Wie lange reitest du schon? Leia Holtwick: Ich saß schon mit meiner Mutter gemeinsam auf einem Pferd, da konnte ich noch gar nicht laufen. So richtig ernsthaft reite ich aber, seitdem ich so 12 oder 13 bin. Ich konnte damals den Sattel nie heben, weil der schwerer war als ich. Deswegen bin ich immer ohne Sattel geritten und habe mir auch viel selbst beigebracht. EHfT: Hattest du für „Immenhof“ noch mal extra Reitstunden? Leia Holtwick: Ja, für den zweiten Teil. Da hatte ich dann monatelang jeden Tag zwei Stunden Reitunter- richt. Es hat mir so viel geholfen und ich finde auch, dass man das gut im Film sieht. EHfT: Hast du im Laufe der Dreh- arbeiten etwas Neues gelernt im Umgang mit Pferden?

AMBITIONIERT Leia Holtwick hat viel dafür trainiert, damit ihre Reitszenen so authen- tisch wie möglich wirken

Aber ich versuche, Flüge zu vermei- den und nutze oft die öffentlichen Verkehrsmittel. Außerdem haben meine Schwester und ich bereits vor Jahren unsere Eltern dazu gedrängt, von Plastik- auf Glasflaschen umzu- steigen. Auf so Kleinigkeiten lege ich auf jeden Fall großen Wert. EHfT: Möchtest du weiter beim Schauspielen bleiben? Leia Holtwick: Auf jeden Fall! Ich muss allerdings gucken, wie sich das mit meinem Studium vereinbaren lässt. Ich möchte mich beim Schau- spielen aber weiter ausprobieren und auch mal Rollen in düstereren Genres spielen.

geht, dafür sorgten Trainer und sogenannte Horse Master, die beim Dreh für den Einsatz der Pferde vor der Kamera verantwortlich sind. Cagliostro, der tierische Hauptdarsteller, wurde sogar von drei verschiedenen schwarzen Pferden gespielt, damit es keinem zu viel wird. Die begrenzte Zeit, die die Pferde vor der Kamera stehen durften, war eine der größten Herausforderung während der Dreharbei- ten. Tierwohl war bei „Immenhof“ oberstes Gebot. Vertrauen ist wichtig Respekt vor den Tieren lernten die Darsteller auch beim Reittraining. „Dadurch, dass man so ein Vertrauen zu den Tieren aufbaut, hat Rei- ten auch immer etwas Meditatives“, berichtet Moritz Bäckerling von seinen Erfahrungen hoch zu Ross. „Es ist wahnsinnig schön, mit ihnen zu drehen. Sie bringen diesen besonderen Spirit mit, eine Spiritualität und Ruhe“, schwärmt auch PAUSE MIT PONYS Die Darsteller Heiner Lauterbach, Max von Thun, Leia Holtwick und Caro Cult (v. l.) entspannen im Schatten

Regisseurin Sharon von Wietersheim. Auf dem Rücken der imposanten Tiere geht es auch immer um gegenseitiges Vertrauen. Und genau dieses besondere Verhältnis will „Immenhof“ im modernen Gewand großen und kleinen Zuschauern vermitteln.

JUNI/JULI 2022 / EIN HERZ FÜR TIERE 55

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