Ein Herz für Tiere

Mensch & Tier

EHfT: Sind das eigentlich Tiere, die dann auch geschlachtet werden? Anna: Ja, das war die Herausforderung an dem Dreh. Es ging darum, zu zeigen, wie man den Tieren ein artgerechtes Leben bereiten kann und dabei trotzdem ganz klar auf dem Plan steht, dass die Tiere irgendwann geschlachtet werden. Es wird auch in der Sendung thematisiert und das war nicht leicht. Wir haben das im Team sehr aus- führlich besprochen, ob das Thema zu uns und einer Kindersendung passt. Aber es gehört eben dazu, dass man sich – wenn man Fleisch essen will – damit beschäftigt, woher das Fleisch kommt. Ein Herz für Tiere: Tiere werden ja auf dem Bau- ernhof immer zu irgendeinem Nutzen gehalten ... Anna: Genau, es sind Nutztiere und wir haben vorab schon lange überlegt, wie wir das rüber- bringen, ohne nur ein verklärtes Bild zu zeigen,

DA SOLL ICH HIN? Die Dreharbeiten sind manchmal ein echtes Abenteuer

nichts vormachen: Das ist eben das, wovon ein Bauernhof lebt. Außerdem ist das sehr frühe Auf- stehen nichts. Und man hat echt wenig Freizeit. Einfach spontan ein paar Tage wegfahren – das geht nicht. Es ist echt sehr harte Arbeit und man braucht eine große Leidenschaft dafür. Das hat man auch bei unseren beiden Bauern, beim Toni und beim Mogli, gemerkt, dass sie dafür brennen und dass das genau ihr Leben ist. Das hat mich schwer beeindruckt. Hallo, liebe Pia! EHfT: Du kommst für „Pia und die wilden Tiere“ ja sehr viel herum – was waren denn besondere Highlights in letzter Zeit? Pia: Uganda war für mich total aufregend. Das Land war interessant und wir sind viel herum- gereist. Die Natur ist der Wahnsinn. Wir haben eine Folge über das Flussdelta gemacht und da habe ich Flusspferde, Elefanten und Krokodile gesehen. Das war alles sehr aufregend. Dann ging es in den Bergregenwald und ich durfte Berggo- rillas sehen, die keine fünf Meter von mir ent- fernt waren. Wenn man vor ihnen steht und sie beobachtet, sieht man, wie ähnlich sie uns Men- schen sind – von den Bewegungen her und wie sie miteinander umgehen. Das war sehr berührend. EHfT: Dein ganz eigenes, zusätzliches Format heißt „Pia und die wilde Natur“. Welche Natur war für dich besonders überraschend? Pia: Was sehr überraschend für mich war, war die Folge über den Vulkan. Wir waren da auf Si- zilien, auf dem Ätna und es hat angefangen zu schneien. Es war so windig, dass man fast sein eigenes Wort nicht mehr verstanden hat und dass es mich fast umgeweht hätte. Und ich habe

MIT VOLLEM EINSATZ Die Leidenschaft und der Einsatz der Land- wirte haben Anna sehr beeindruckt

das nicht der Wahrheit entspricht. Genauso wenig wollten wir aber eine traurige Sendung machen. Es war natürlich wichtig, einfach die richtigen Höfe zu finden, auf denen die Tiere artgerecht gehalten werden. Für diese Höfe steht der Profit nicht an erster Stelle und nicht, dass möglichst viel Fleisch herauskommt – sondern dass die Tiere auf dem Hof ein möglichst schönes Leben haben. EHfT: Leben auf dem Bauernhof – wäre das eine Lebensform, die du dir für dich auch privat und dauerhaft vorstellen könntest? Anna: Mir hat es viel Spaß gemacht und es macht mich total glücklich, die ganze Zeit von Tieren umgeben zu sein. Aber mich hat das emotional schon sehr mitgenommen, dass ich manchmal nicht wusste, ob die Tiere bei meinem nächsten Besuch noch da sein werden. Und man darf sich

SELTENES EXEMPLAR Auf einem der Höfe werden vom Aussterben bedrohte Rassen gezüchtet

64 EIN HERZ FÜR TIERE / JUNI/JULI 2022

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