Ein Herz für Tiere

kriminelle Schlauberger auf lukrativeren Han- dy-Klau spezialisiert. Sie haben gelernt, dass man mit dem Telefon ein wertvolles Tauschob- jekt in der Hand hat. Damit der Dieb das Handy wieder hergibt, muss man ihm „Lösegeld“ zah- len, also seine Hände und Backentaschen mit jeder Menge Früchten füllen. Hat der Affe das Recht am Bild? Weniger geschäftstüchtig als gut drauf und neugierig war ein Schopfmakak auf der indone- sischen Insel Sulawesi als er Fotograf David Sla- ter die Kamera mopste, ihn knipste und dann auch ein Selfie schoss. Die Bilder vom dadurch berühmten Affen Naruto lösten einen skurrilen Rechtstreit aus. Denn Tierschützer bestritten, dass David Slater die Rechte an den Fotos zu- standen. Sie wollten erstmals das Urheberrecht an den Bildern für einen Affen erkämpfen.

Die Wander-Intelligenz der Elefanten Etwa 150 kg Gras, Blätter, Früchte und Rinde futtert ein Elefant pro Tag. Dazu kommen rund 50 Liter Wasser. Würden die Dickhäuter für diese Mengen an einem Ort bleiben, hätten sie den bald leergeputzt. Also gehen sie auf Wanderschaft, nutzen neue Ressourcen, während die abgegrasten Reviere, gut gedüngt von ihren Hinterlassenschaften, nachwachsen. 10 Kilometer legen Elefanten dabei im Schnitt pro Tag zurück. Und zwar mit Plan. Wie Forscher aus Jena und Oxford per GPS-Verfolgung heraus- fanden, meiden sie anstrengende Steigungen. Lieber bewegen sie sich gemächlich in der Ebene. Wo es lang geht, das bestimmen ältere Leitkühe, die vornweg gehen. Sie kennen ihre Wege so sicher, „wie Zugvögel oder ein Navi“ beschreiben die Forscher die Wander-Intelligenz.

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BIONIK: TIERE ALS TECHNIKER

Ein Riesenschnabel in Ultra-Leichtbauweise

Cocktaileffekt bei Pinguinen entdeckt Königspinguine brüten in riesigen Kolonien. Schon früh verlassen Eltern ihre Küken um Fische zu fangen. Wie aber finden sie ihren eigenen Spröss- ling im Geschnatter nach Tagen wieder? Verhaltensforscher fanden heraus, dass sich die Vogeleltern mit ihrem Küken schon im Ei unterhal- ten. Auf beiden Seiten findet so eine Prägung auf die Stimme statt. Die Situation erinnerte die Forscher an Cocktailpartys, wo wir im Rauschen der Gespräche hellhörig werden, wenn irgendwo unser Name fällt. Sie tauften die wundersame Hellhörig- keit der Pinguin-Familien „Cocktail- Party-Effekt“.

Kaum zu glauben – aber der riesige Schna- bel eines Tukans wiegt mit 22 Gramm gerade mal so wenig, wie ein Brief. Dabei ist er so stabil, dass die tropischen Specht- vögel damit Kerbtiere und Nüsse knacken können. Möglich macht dies eine raffinierte Anordnung von Spanten. Diese feinen Hornplättchen geben dem luftgefüllten Schnabelraum festen Halt. Genau mit die- ser Technik wird auch in der modernen Fliegerei Gewicht gespart ohne dass dabei Stabilität verloren geht.

Mai 2025 / Ein Herz für Tiere 67

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