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Beliebter Maikäfer? Der glänzende Käfer mit den auffälligen Fühlern war beim Menschen durchaus beliebt. Er wurde in Bildern, Liedern („Maikäfer, flieg!“) und Büchern verewigt (siehe Punkt 6) und wurde als kleine Ke- ramikfigur für den Setzkasten verkauft. Allerdings gab es im 19. und bis ins 20. Jahrhundert in manchen Jahren und Regionen so viele Maikäfer, dass sie als regelrechte Plage empfunden wurden.
Nutzen vs. Schaden Ist der Maikäfer nützlich oder ein Schädling? Na- türlich spielt er eine wichtige Rolle im Ökosystem, wie so ziemlich alle Lebewesen dieser Erde. Zum Beispiel als proteinreiche Nahrungsquelle und als Bodenbelüfter. Geraten aber die Zahlen aus dem Gleichgewicht und gibt es viel zu viele Engerlinge oder fertige Käfer, dann gerät das ganze System aus dem Gleichgewicht und es entsteht Schaden.
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Der Sumsemann Auch in die Literatur hat der Maikäfer Einzug gehalten. In „Peterchens Mond- fahrt“ erzählte Gerdt von Bassewitz 1912 die abenteuerliche Reise zweier Kinder mit dem Maikäfer Sumsemann (Illustrationen: Hans Baluschek). Auch in „Max und Moritz“ kommen Maikäfer vor: Die beiden
Jungs schütteln die offenbar sehr zahlreich vorhandenen Insekten von den Bäumen und verstecken sie im Bett von Onkel Fritz.
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Rote Liste oder Speisekarte? Im Laufe der Zeit haben sich Bestände und Anse- hen der Maikäfer verändert. Lange Zeit gab es so viele, dass sie sogar gegessen wurden – geröstet und zu Suppe verarbeitet oder kandiert. Besonders die Engerlinge wurden als Schädlinge bekämpft und ab den 1950er Jahren gingen die Bestände drastisch zurück, was 1974 von Reinhard Mey in „Es gibt keine Maikäfer mehr“ besungen wurde.
Mai 2025 / Ein Herz für Tiere 75
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