Partner Hund

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Inkonsequenz

Hund ärgern

Ein Hund benötigt klare Regeln. Diese sind wichtig für die Be- ziehung. Je eindeutiger diese sind und umso konsequenter sie eingehalten werden, umso besser für alle. Ein Hund versteht nicht, warum am Wochenende Schlafzimmerverbot herrscht, unter der Woche aber nicht. Oder warum zehn Mal gerufen werden und nicht kommen zumeist kein Problem ist, aber plötzlich flippt der Zweibeiner aus. Hunde brauchen Klarheit.

Es gibt einige Verhaltensweisen von uns, die Hunde ärgern. Dazu gehört unter anderem, ihm in die Nase oder die Ohren zu pusten. Solche „Scherze“ sollte man ebenso unterlas- sen wie am Schwanz ziehen. Auch Nachäffen oder Ankläffen dürften recht verstören auf den Hund wirken. Für (die meisten) Erwachsenen ist das klar, aber bei Kindern sollte derartiges Verhalten nicht toleriert werden.

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Beim Fressen stören

Hund fixieren

Direktes Anstarren gilt unter Wölfen und Hunden als Bedro- hung. Leider reißen auch ängstliche Personen unbewusst ihre Augen auf und beobachten einen Hund ganz genau, wenn sie sich ihm nähern. Es ist schön, wenn jemand ver- sucht, seine Ängste zu überwinden, aber er sollte hierbei an seine Körpersprache denken. Hundeexpertin Ariane Ullrich empfiehlt für solche Fälle einen „weichen Blick“. Also keines- falls Starren, sondern immer wieder einmal kurz zur Seite schauen und mit den Augen blinzeln.

Was Hunde total hassen, ist eine Störung beim Fressen! Vereinzelt wird noch immer empfohlen, einem Hund gelegentlich seinen gefüllten Napf wegzunehmen, damit ihm klar ist, dass der Mensch dies darf und der Chef im Rudel ist. Dieser Eingriff kann jedoch zu Stress, Abwehrverhalten und Aggression führen. Sinnvoll kann es dagegen sein, dem Hund gezielt beizubringen, dass er zum Beispiel vorübergehend einen Knochen hergibt oder bereit ist, sein Fressen kurz zu unterbrechen. Im Gegenzug erhält er Lob und ein Leckerli. Diese Bereitschaft des Hundes kann sehr nütz- lich sein, wenn er unterwegs unerlaubt etwas fressen möchte.

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Schimpfen, wenn der Hund nicht weiß, wofür, macht keinen Sinn

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Zu wenig Unterstützung

Unberechenbares Verhalten

In Welpenspielgruppen ist oft zu hören: „Das regeln die schon unter sich.“ Aber das ist keine Selbstverständlichkeit! Wie soll ein 12 Wochen alter Chihuahua einem komplett überlegenen 16 Wochen alten Labrador verständlich ma- chen, dass ihm gerade alles viel zu viel ist? Da wünscht er sich Unterstützung von seinem Hal- ter. Selbiges gilt, wenn er Angst hat, egal ob vor einem anderen Hund, einer rutschigen Treppe oder lauten Geräuschen. Ein ängstlicher Hund sollte nicht sich selbst überlassen werden nach dem Motto „Das muss er lernen“. Um zu lernen, wie man damit umgeht, braucht er Unterstüt- zung von uns.

Hektisches Gestikulieren, plötzliches laut werden, wider- sprüchliche Körpersprache oder ungewöhnliches Verhal- ten verwirrt unsere Hunde. Hinzu kommt, dass sie unsere Empfindungen spüren und riechen können. Aus Sicht eines Hundes passt bei uns oft einiges nicht zusammen, weshalb sie in einigen Situationen für uns unerwartet, aber aus Hundesicht völlig verständlich reagieren.

▶ 10 SEPTEMBER 2025 | PARTNER HUND 15

Laute Party- Stimmung kann für sensible Hunde zu viel werden

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