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Instrument dieser Forschung ist nor- malerweise der Spiegel-Test, bei dem bewertet wird, ob sich Tiere im Spie- gel selbst erkennen. Das tun Hunde nicht. Doch wenn man weiß, dass das Sehen in ihrer Erlebniswelt eine eher untergeordnete Rolle spielt, dann liegt es nahe, dass ihr Selbstbewusstsein möglicherweise an anderen Wahr- nehmungen hängt. Wie am Eigenge- ruch. Und den können Hunde sehr wohl unterscheiden. Sie riechen zum Beispiel viel kürzer an ihren eigenen Duftmarkierungen, als an denen von anderen Lebewesen. Der amerika- nische Evolutionsbiologe Marc Bekoff sieht darin einen klaren Hinweis auf ein ausgeprägtes Ich-Bewusstsein. Die Sprache der Hunde Hunde kommunizieren über viele Ka- näle, vor allem natürlich über körper- sprachliche Signale. Die Feinheiten dieser Signale füllen ganze Bücher. Wir wollen uns hier aber auf die hörbare Sprache der Hunde beschränken, das Bellen. Ihre Vorfahren, die Wölfe, bel- len übrigens kaum. Dass Hunde öfter bellen und das auch aus den verschie- densten Gründen, scheint mit ihrer evolutionären Anpassung an das Leben mit uns Menschen zu tun zu haben. Ih- nen steht eine erstaunliche Bandbreite an Tonfrequenzen zur Verfügung. Sie haben sehr flexible Stimmbänder, so- dass Zeitpunkt, Tonhöhe und Lautstär- ke des Bellens stark variieren können. Sie bellen nicht nur, wenn Menschen oder andere Hunde in Hörweite sind, sondern auch, wenn sie ganz alleine sind. Das legt den Rückschluss nahe, dass das Bellen in Verbindung mit den hündischen Emotionen steht und ein wichtiges Mittel der Kommunkation ist. Bellen erfolgt oft in drei Stufen: einem „Vorbellen“, dann das volle Bellen und schließlich ein Nachbellen. Wussten Sie, dass Hunde sogar ihre Stimme verstellen können? Das tun sie allerdings nur in Spielsituationen. Da bellen sie tiefer und voller und imi- tieren so einen großen, bedrohlichen Hund. Versuche haben gezeigt, dass Hunde allerdings sehr wohl unter- scheiden können, ob das Bellen oder Knurren, das sie hören, spielerisch „tiefergelegt“ ist oder ob es ernsthaft bedrohlich gemeint ist.

Schädelform Brachycephal

PFOTE DRAUF!

Kurznasige Rassen können die Aufmerksamkeit besser nach vorne richten und können zum Beispiel Zei- gegesten besser erkennen

funktionieren dabei wie Antennen und richten sich nach dem Geräusch aus. Trotzdem können Hunde schlechter als wir unterscheiden, aus welcher Rich- tung ein Geräusch kommt. Das kann vor allem im Straßenverkehr fatal für un- sere Vierbeiner sein. Woran das liegt, wurde bisher noch nicht ausreichend erforscht. Auch gibt es bisher keine aussagekräftigen Studien darüber, ob schlappohrige Hunde etwas schlechter hören als Hunde mit Stehohren. Haben Hunde ein Ich-Bewusstsein? Lange Zeit stand die Erfahrung der Hundehalter, dass Hunde ganz klar wissen, wer sie sind, im Gegensatz zur Forschung der Wissenschaftler.

Riechen

➊ Nasenmuschel, ➋ Geruchsepithel, ➌ Nasennebenhöhlen, ➍ Gehirn, ➎ Riechkolben, ➏ Nasen-Gaumen- Kanal, ➐ Jacobsonsches Organ, ➑ Geruchsnerven

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