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MENSCH UND HUND

aus auch freundliche kleine schwarze Hunde. Eine befreundete Tagesmutter mit einem schwarzen und einem wei- ßen Bolonka Zwetna macht immer wie- der die Erfahrung, dass selbst Kinder, die keine generelle Angst vor Hunden haben, sich vor allem der weißen Hündin zuwen- den, obwohl die schwarze viel netter ist. Schlimmer noch: Wenn es tatsäch- lich mal einen Zwischenfall geben sollte, ist sofort klar, wer Schuld hat – natürlich der schwarze Hund! In einem bekannten Test der psycholo- gischen Fakultät der University of Flo- rida wurden 250 Männer und Frauen aller Altersklassen zwei Filmsequenzen gezeigt, in denen ein Kind einen Hund streichelte und daraufhin vom Tier ge- bissen wurde. In der einen Darstellung war der Hund weiß und in der anderen schwarz. Das Ergebnis war eindeutig: Bei dem Hund mit dem weißen Fell sahen die Testpersonen die Schuld beim

Wenn ein Schwarzer Zähne zeigt, wirkt das gleich bedrohlicher

„Wenn es tatsächlich mal einen Zwischenfall geben sollte, ist sofort klar, wer Schuld hat – natürlich der schwarze Hund!“

eher die schwarzen Hunde die Depres- sionen bekommen ...

Kind, bei dem schwarzen Hund wurde der Hund verurteilt und als aggressiv eingestuft. Das nennt man „Black Dog Syndrome“. Eigentlich müssten also

Black is beautiful Offensichtlich haben wir da ein struktu- relles Problem. Auch ohne böse Absicht bekommen wir schon als Kleinstkinder mit auf den Weg, dass schwarz bedroh- lich ist. Die Nacht ist dunkel, das lässt sich nicht ändern, aber Schwarz steht symbolisch eben auch für den Tod; schwarz ist der Unglücksrabe ebenso wie der böse Wolf, und die schwarze Katze von links bringt auch nur Unheil. Und weil Schwarz schon mal so nega- tiv verknüpft ist, machen wir alles nur noch schlimmer, indem wir es in der Kinderwelt gar nicht erst positiv statt- finden lassen! Oder haben Sie schon mal ein schwarz gekleidetes Kind ge- sehen, oder auch nur einen schwarzen Schulranzen?

Schwarz ist nicht gleich Schwarz

Die Färbung des Hundefells basiert auf zwei verschiedenen Pigmenttypen. Rötliches bis blondes Fell wird durch das Phäomelanin gefärbt. Dunkles oder schwarzes Fell hingegen verfügt über deutlich mehr Eumelanin. Die verschiedenen Farben und Muster der Vierbeiner entstehen dabei durch die unterschiedlichen Verhältnisse der beiden Pigmente. Ebenso sind weiße bzw. unpigmentierte Hunde möglich. Bei der Vererbung der Fellfarbe spielen verschie- dene Gene eine Rolle. Für ein gänzlich schwarzes Fell können zwei Gründe vorliegen. Zum einen kann die Genvariante für rezessives Schwarz am A-Lokus (einer bestimmten Position im Genom) für die Färbung verantwortlich sein. Diese kommt allerdings seltener vor und sorgt zum Beispiel für ein schwarzes Fell beim Schäferhund und Spitz. Zum anderen kann die dominant vererbte Mutation am K-Lokus zu schwarzem Fell führen. So erhält zum Beispiel der Labrador Retriever seine dunkle Färbung.

▷ Black-Merle: Einige dunkle Stellen sind in einem zufälligen Muster auf- gehellt. Schwarze Hunde mit Merle-Faktor erhalten dadurch ein hübsches Tüpfelmuster. ▷ Blaue Hunde: Eine Mutation am D-Lokus führt zu einer Farbverdün- nung. Die Pigmente verklum- pen im Haar und der Hund erscheint blau oder silbern.

▷ Black-and-Tan: Viele Hunde mit rotbraunen Abzeichen an Augenbrau- en, Brust, Schnauze und Beinen besitzen vorwiegend schwarzes Fell. Bekannte Beispiele sind Dobermann und Rottweiler. ▷ Seal: Eigentlich sollte das vererbte Muster des Fells durch die schwarze Färbung verdeckt sein. Trotzdem schimmert es bei manchen Hunden aus un- geklärten Gründen hindurch. Ein bronzefarbener Schimmer

und helle Unterwolle sind charakteristisch.

▷ Schwarz-Weiß: Gescheckte Hunde haben sowohl schwarze als auch weiße, unpigmentierte Fell- bereiche. Die Verteilung der Flächen kann ganz unter- schiedlich ausfallen. ▷ Grau: Manche schwarze Hunde- rassen beginnen sehr früh grau zu werden. Obwohl sie schwarz geboren werden, werden sie rasch heller.

Auch ein Hund mit schwarzem Fell kann ein bester Freund werden

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