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OLDIES

Graue Schnauzen Biologisch gehören Hunde ab ihrem siebten Lebensjahr schon zu den Senioren, denn sie haben die erste Lebenshälfte hinter sich. Auf diesen Seiten lesen Sie in jeder Ausgabe, was Ihr Oldie sich jetzt von Ihnen wünscht

ne energiezehrenden Rennrunden mehr absolviert, verhaltener spielt und länger schläft. Außerdem verbraucht er weniger Kalorien, weil die Muskeln schwinden und sich die Zellen nicht mehr ständig erneuern. Weil die meisten Oldies aber gesunden Appetit entwickeln und die Ru- hepausen gerne mit kleinen Leckerbissen ausfüllen, nehmen sie zwangsläufig zu. Wenn dann Herz und Kreislauf schwä- cheln und Arthrosen Schmerzen bereiten, bewegen sich die alten Hunde noch weni- ger und schwerfälliger. Ein Teufelskreis. Was tun? Als Erstes müssen Futterration und Zusammensetzung dem Alter angepasst werden. Hochverdauliche, energieärmere Kost entlastet den Körper. Lassen Sie sich die Idealnahrung vom Tierarzt zusam- menstellen oder bieten Sie seniorenge- rechtes Futter an. Die richtige Menge müssen Sie herausfinden. Das funktio- niert am besten mit regelmäßigem Wie- gen, was bei großen Hunden nicht ganz einfach ist. Die Kleinen können Sie auf den Arm nehmen oder in einen Behälter setzen und vom angezeigten Gewicht Ihr eigenes bzw. das des Körbchens abzie- hen. Bei einem großen Schwergewicht brauchen Sie eine geräumige Waage, die nicht ganz billig ist. Um die 100 Euro müs- sen Sie rechnen. Mit etwas Glück finden Sie eine gebrauchte. Sie können auch Ihren Haustierarzt fragen, ob Sie seine Waage einmal im Monat nutzen dürfen. Das regelmäßige Wiegen zeigt Ihnen, ob Sie die richtige Menge füttern oder nachjustieren müssen. Wenn Ihr Oldie dann sein Idealgewicht erreicht hat, wird er mehr Bewegungsfreude und weni- ger Schmerzen zeigen. Dafür lohnt sich jede Diät, denn damit schenken Sie ihm mehr Lebensqualität.

Mit den Jahren legen ältere Hunde sich oft Speckreserven an. Nicht schlimm? Leider doch. Deshalb müssen Sie unbedingt gegensteuern Weil jedes Gramm zählt

D

ie jugendliche Figur hat ein Se- nior nicht mehr. Er ist rundlicher geworden. Weil wir ihn jeden Tag

gen, gilt. Und die „paar Pfund“, die er jetzt zu viel wiegt, sind keine Lappalie. Sie belasten das Herz und den Kreis- lauf, begünstigen Alterskrankheiten wie Diabetes oder Schilddrüsenprobleme. Sie verschlimmern arthrotische Beschwerden und verkürzen die Lebensdauer. Warum nehmen Oldies zu? Fast jeder alte Hund zeigt früher oder später mehr Pfunde als in jungen Jahren an, wenn wir nicht gezielt gegensteuern. Warum? Weil er sich weniger bewegt, kei-

sehen, fällt uns die dünne Speckschicht um Brust und Bauch nicht auf. Doch dann klemmen Geschirr und Halsband. Ist es ja die zu dichte Unterwolle, zu der ein alter Hund neigt? Oder die notwendi- gen Kraftreserven, die er braucht, weil das Immunsystem schwächer geworden ist? Keine der Ausreden, mit der wir das Fett unter der Haut vor uns selbst und auch anderen gegenüber entschuldi-

44 PARTNER HUND | JULI 2022

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