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GESUNDHEIT

Schwellungen Analbereich sollten schnellstmöglich tier- ärztlich abgeklärt werden

Analbereich bilden. Dabei kann das Gewebe tiefgreifend zerstört werden. Unter diesen Umständen können sich Fisteln bilden. Das sind röhrenartige Löcher, die vom Analbeutel direkt auf die Hautoberfläche führen. Behandlung Wenn der Hund ungewöhnlich inte- ressiert an seinem Anus ist oder eines oder mehrere der oben genannten Symptome zeigt, sollte er baldmög- lichst tierärztlich untersucht werden. Wenn er nicht mehr zur Ruhe kommt, Schmerzen hat, keinen Kot absetzen oder Blut und Eiter zu sehen sind, sollte das Tier sofort in tierärztliche Behandlung kommen. Im Anfangs- stadium einer Analbeutelverstopfung kann dem Tier schnell und effektiv geholfen werden. Verstopfte Anal- beutel drückt der Tierarzt sanft aus. Je nach Bedarf gibt es auch noch ein Schmerzmittel. Wenn die Analbeutel entzündet sind, werden sie häufig mit einer milden desinfizierenden Lösung gespült. Dafür muss der Hund in eine Kurznarkose gelegt werden. Abszesse werden gespalten. An- schließend wird die Abszesshöhle ge- spült. In komplizierten Fällen, z. B. bei Fistelbildung sind aufwendige Ope- rationen erforderlich. Die Abszessbe- handlung und die operativen Eingriffe

viele Patienten noch einige Monate mit etwas Glück auch noch ein paar Jahre mit einer guten Lebensqualität vor sich. Perianaldrüsen Perianaldrüsen sind eine Art Schweiß- drüsen in der Haut um den Anus des Hundes. Ihre Funktion ist noch nicht geklärt. Man nimmt aber an, dass auch sie als Duftdrüsen dienen. Perianaldrüsen können sich eben- falls entzünden. In schweren Fällen verbreiten sich die Entzündungen großflächig über die Haut und in die Tiefe des Gewebes aus. Dabei kann es zur Fistelbildung kommen. Perianalfisteln kommen bei Schä- ferhunden und Irish Settern häufiger vor als bei anderen Rassen. Zu den Entzündungsursachen zählt man erb- liche Veranlagung, Fehlfunktionen des Immunsystems, Reizungen der Haut im Analbereich, z. B. durch falsche Pflege oder permanentes Belecken und allgemeine Hauterkrankungen. Die Linderung der Schmerzen und die Versorgung der wunden, entzündeten Stellen stehen an erster Stelle der Be- handlung. Die weitere Therapie hängt von der Ursache ab. In vielen Fällen hilft eine Behandlung mit Medika- menten, die die Immunreaktionen unterdrücken. Tumoren der Perianaldrüsen sind, anders als die Analbeutelkarzinome, meist gutartig. Sie entstehen meist bei älteren unkastrierten Rüden unter dem Einfluss von Geschlechtshormonen. In frühen Stadien kann eine Kastration des Rüden die Rückbildung des Tumor bewirken. Tumoren, die bereits länger bestehen oder sich entzündet haben, müssen in der Regel chirurgisch ent- fernt werden. BARBARA WELSCH

werden unter Narkose durchgeführt. Zur Nachbehandlung bekommt das Tier Schmerzmittel und Antibiotika. Je nach Umfang der Operation und dem Heilungsverlauf sind mehrere Nachkontrollen erforderlich. Wenn der Hund immer wieder unter verstopften Analbeutel leidet, sollte man gemeinsam mit dem Tierarzt nach den Ursachen zu forschen. Lie- gen den wiederholten Analbeutel-Ver- stopfungen z. B. Kotabsatzbeschwer- den, eine zu weiche Kotkonsistenz oder häufige Darmentzündungen zugrunde, sollten diese Probleme systematisch angegangen werden. Tumorerkrankungen Tumoren der apokrinen Analdrüsen sind sehr selten, aber leider meistens bösartig. Da sie in die Analbeutel wachsen, nennt man sie Analbeutel- karzinome. Bei Cocker Spaniels ist die Krebserkrankung am besten erforscht, weil der seltene Tumor bei dieser Ras- se etwas häufiger auftritt als bei ande- ren. Erkrankte Hunde zeigen Kotab- satzbeschwerden oder sie setzen lange dünne Kotwürste ab, weil der Tumor den Darmausgang verengt. Bei einem Großteil der Patienten geht der Tumor mit einem Kalzium-Überschuss im Blut, Hyperkalzämie genannt, einher. Die Hyperkalzämie ruft Symptome wie Lethargie, große Urinmengen und ständiger Durst, Austrocknung, Appetitlosigkeit und Abmagerung, Erbrechen und Verstopfung hervor. Die Behandlung des Analbeuteltu- mors richtet sich nach seiner Größe, nach seinem Stadium, ob er bereits gestreut hat (Metastasen gebildet hat). Eine Heilung ist selten möglich, aber mit einer frühzeitigen Behandlung vor allem auch der Hyperkalzämie haben

Probleme beim Kotabsatz können viele Ursachen haben. Sie sind schmerzhaft und gehören in tierärztliche Behandlung

48 PARTNER HUND | SEPTEMBER 2025

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