WISSEN
Schlau macht Wau! Hier vermitteln wir Ihnen Kenntnisse, die für jeden Hundehalter im Alltag mit seinem Vierbeiner hilfreich sein können. Von Fachbegriffen über Grundsignale bis hin zu Verhaltensursachen
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pielen klingt für uns so kinderleicht und nebensächlich. Für Hunde ist das Spiel im Welpenalter jedoch ungemein wichtig. Im Spiel lernen sie, verschiedene Verhaltensweisen aus dem Sozialverhalten und Jagdverhalten zu verfeinern. Später lernen sie, diese zu trennen. Voraussetzungen Damit ein Spiel entstehen kann, muss immer ein entspanntes Umfeld gege- ben sein. Ein Hund, der sich bedroht fühlt oder stark gestresst ist, kann nicht spielen. Ein Spiel kann nicht erzwungen werden. Wichtig ist die Freiwilligkeit aller Beteiligten. Für den Spaß dabei sorgt das körpereigene Belohnungssystem, welches das Lernen erleichtert. Doch Vorsicht ist geboten: Ein einsei- tiges Spiel, wie beispielsweise dauerhaftes Bälle werfen, kann Suchtverhalten beim Hund erzeugen. Für einen solchen Hund wird der Ball zur Droge, wie für einen Süchtigen der Stoff. Deshalb bezeichnet man solche Hunde auch als Ball-Junkies. Kennzeichen Spiele sind weiterhin gekennzeichnet durch Funktionswechsel. Ein Rennspiel geht über in ein Raufspiel, dieses geht wieder über in ein Rennspiel, schließ- lich schnappt sich jeder der Beteiligten ein Zergel und jeder beginnt mit einem Objektspiel. So geht das Sozialspiel über in ein Solitärspiel. Ebenso sind Rollen- wechsel kennzeichnend. Jeder Welpe ist einmal Jäger und jeder einmal Gejagter. Findet der Rollenwechsel nicht statt, ist es schlichtweg für einen Welpen kein Spiel mehr. Wenn fünf Terrier-Welpen einen Pudel quer über den Platz hetzen ist das
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LEXIKON der Fachbegriffe S wie Spielverhalten Nicht alles, was so aussieht, ist wirkliches Spiel. Und nicht jeder Hund mag mit fremden Artgenossen herumtollen
58 PARTNER HUND | SEPTEMBER 2025
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