Partner Hund

trag zum Tierschutz. Und solange das gut geht, ist das hervorragend. Nun sehe ich mit dem Projekt „Start ins - neue - Leben“ leider auch die Missgeschicke, jene, bei denen die Rettungsaktion so was von schief ging. Dann muss er flott weg, der einst Gerettete. Aus seinem ge- wohnten - wenn in unseren Augen auch nicht schönen - Umfeld in Sonstwo „ge- rettet“, darf er nun hier - nach einem kurzen Ausflug zu Menschen, denen er nun doch zu viel wurde - im Tierheim Einzug halten. Juchhu. Meist sind dies Hunde, die beißvorfällig waren, die also auch nicht mehr so leicht zu vermitteln sind. Quasi aus dem Tierheim ins Tier- heim. Und, wisst Ihr was? Mir tun die Menschen dahinter genauso leid wie der Hund. Sie haben es gut gemeint und sind jetzt am Ende ihrer Kräfte - wollten sie doch nur Gutes tun … Loslassen, ohne loslassen Da ist die Dame, die ihren Hund ins Tierheim abgegeben hat und diesen nun regelmäßig besuchen möchte. Wozu?

Er wirft ohne Ende Bälle, bis Hund endlich gelernt hat, zu hetzen und zu jagen (muss er das überhaupt lernen???) - auch das Kind auf dem Roller. Klar bringt einem Jäger das Jagen Glanz in die Augen, aber so ist es oftmals nicht gewünscht vom Menschen. Wo bleibt das Verständnis dafür, dass diese Art von Beschäftigung nicht unbedingt Spiel ist? Wessen Bedürfnisse werden hier gesehen? Wir reden uns Dinge schön - ich auch! Und wenn man die Rückseite der Me- daille betrachtet, dann erwischen wir uns manchmal dabei, dass es weniger ums Tier, als um uns selbst geht, nicht wahr. Alles hat seine Vor- und Nach- teile und ich bin kein großer Freund vom Pauschalisieren. Hundert Prozent gibt es nie, und wenn wir etwas wollen, dann wollen wir es meist, ohne darüber nachzudenken, wie es dem anderen mit unserer Entscheidung geht. Dieser „An- dere“ wurde von UNS angeschafft, wir haben ihn ausgesucht und wir stehen auch ein klitzekleines Bisschen in der Verantwortung für unseren Freund und Begleiter.

Damit der Hund beim Abschied wieder für die nächsten zwei Tage in ein tiefes Loch fällt? Um wen geht es hier eigent- lich? Das ist doch nicht fair. Oh ja, dies ist eine Wespennest-Glosse … Zwangsbefreundet Da sind die Begegnungen auf der Hun- dewiese, wo Harras gerne Opfer sucht, während Rudolph kein Opfer sein möchte, es aber wird, weil die beiden Besitzer nun einmal befreundet sind und miteinander spazieren gehen wol- len. Würde ein Hund selbst entscheiden können - ob er dann gerne epiliert, ge- pudert und frisiert in einer Box auf Aus- stellungen auf den Einsatz seines Men- schen zum Pokale einheimsen warten wollen würde? Ich frag ja nur mal so … Süchtig gemacht Da ist der Mensch, der seinen Hund „lächelnd“ sehen möchte und ihm erst einmal das „Spielen“ beibringen will.

In diesem Sinne, bleib mir gewogen,

SEPTEMBER 2025 | PARTNER HUND 97

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