Geliebte Katze

TITELTHEMA

Wusstest du schon, … ... dass Kratzen nicht nur ein Zeit- vertreib für mich ist?

Das Kratzen dient nicht nur der In- standhaltung ihrer wichtigsten Werk- zeuge – nämlich ihrer Krallen –, son- dern die Katze markiert dadurch auch ihr Revier. Die Pheromone, die in der Region der Pfotenballen gebildet werden, werden durch das Kratzen an (aus Katzensicht) strategisch gut gelegenen Orten platziert. Dort fun- gieren sie als unsichtbare Duftbot- schaft und Memozettel: „Hier bin ich zu Hause, hier ist es sicher!“ Kratzen ist für Katzen also auch ein wichtiges Kommunikationsmittel. Und wenn sie keine geeigneten Kratzmöglichkeiten zur Verfügung haben, suchen sie sich eben selbst eine – das Sofa zum Bei- spiel. Um das zu verhindern, sollte man viele verschiedene, gut erreich- bare Kratzflächen anbieten. Gerne auch mit unterschiedlichen Materi- alien, denn nicht jede Katze mag am klassischen Sisal-Stamm kratzen.

... dass Anstarren unhöflich ist? Anstarren ist in der Katzensprache ein stilles Kräftemessen, mit dem Katzen untereinander ihre Streitig- keiten klären. Wer zuerst wegschaut, verliert. So können viele Konflikte unblutig gelöst werden. Auch wenn wir Menschen mit intensivem Blick- kontakt nur unsere Zuneigung zeigen wollen: Für Katzen ist es sehr unan- genehm. Blinzeln Sie Ihre Katze statt- dessen lieber langsam an – das gefällt ihr schon eher und vielleicht zwinkert sie sogar zurück!

... dass ich ein Wiederholungs- täter bin? Egal, wie satt und gut versorgt sie ist oder wie oft man mit ihr spielt: Man bekommt das Jagen nicht aus der Katze. Damit die Tier-, insbesondere die Vogelwelt, nicht darunter leiden muss, kann man zwischen Mai und Juni, wenn die Jungvögel flügge wer- den, den Freigang, sofern möglich, einschränken. Auch eine Kastration ist generell für alle freilaufenden Kat- zen Pflicht: Kastrierte Kater streifen weniger umher und pflegen generell einen ruhigeren Lebensstil.

16 GELIEBTE KATZE | JULI 2022

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