Geliebte Katze

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Früherkennung von Krankheiten durch eine Blutuntersuchung Eine Blutuntersuchung ist immer dann anzuraten, wenn Ihre Katze Symptome zeigt, die auf eine internistische Erkrankung hindeuten können. Ein Symptom, welches Katzenhaltern besonders häufig als erstes auffällt, ist gesteigerter Durst. Entweder sieht man die Katze ständig am Wassernapf, oder in der Katzentoilette ist auffällig viel Urin. Vermehrter Durst kann auf eine Zucker- oder Nierenerkrankung hindeuten, aber auch eine Bauchspeichel- oder Leberentzündung kommen infrage, sowie eine Schilddrüsenüberfunktion. Eine Blutuntersuchung kann immer nur Hinweise auf eine bereits bestehende Er- krankung liefern. Es ist nicht möglich, anhand des Blutbildes beispielsweise einen Diabetes im Voraus zu erkennen und gegenzusteuern. Anders sieht es bei den Nierenerkrankungen aus: Je eher man hier eine Diagnose hat, desto eher kann man den Erkrankungsverlauf hinauszuzögern.

Eines der am häufigsten fehlgedeuteten Sym- ptome mit nachfolgenden schwerwiegenden Krankheitsanzeichen ist der plötzlich gesteigerte Appetit. Sollte Ihre Katze, meist ab einem Alter von 10 Jahren, plötzlich großen Appetit entwi- ckeln, sehr munter erscheinen und eine schlanke Figur bekommen, ist das meist leider nicht „der zweite Frühling“, sondern ein Hinweis auf eine ernsthafte Stoffwechselerkrankung, der Schild- drüsenüberfunktion. Die Katze wird oft erst dann in der Praxis vorgestellt, wenn sie bereits hoch- gradig abgemagert ist oder plötzlich nicht mehr isst. Je eher hier die Erkrankung diagnostiziert wird, desto höher ist die Chance, dass die Katze keine lebensbedrohlichen Symptome entwickelt. Aber auch hier ist eine Diagnose erst möglich, wenn die Katze bereits erkrankt ist. Hunger, Hunger , Hunger

Zahnschmerzen sind in (fast) aller Munde Wenn Sie regelmäßig beim Tierarzt sind, sollte es zu keinen bösen Überra- schungen im Mund Ihrer Katze kommen. Dennoch können sich Zähne und das Zahnfleisch innerhalb eines Jahres stark verändern. Je älter eine Katze wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, an den Zähnen oder dem Zahn- halteapparat zu erkranken. Ausnahmen bestätigen aber die Regel: Bereits viele Katzen unter drei Jahren haben massive Probleme mit ihren Zähnen. Insbesondere die Resorptiven Läsionen (FORL/RL) bereiten Katzen große Probleme. Deren Erkennung gelingt meist nur unter Zuhilfenahme dentaler

Weit verbreitet Zahnprobleme betreffen Katzen aller Altersklassen

Röntgenaufnahmen (siehe „Geliebte Katze“, Mai & Juni 2025). Was vielen Katzenhaltern als erster Hinweis auf eine mögliche Erkrankung in der Mundhöhle auffällt, ist der immer stärker

werdende Mundgeruch. Hier sollte um- gehend ein Tierarzt eine entsprechende Kontrolle durchführen. Eine Vorsorge- maßnahme zur Erhaltung der Zahn- gesundheit stellt das Zähneputzen dar. Dies schützt zwar nicht vor den FORL oder RL, aber vor Zahnstein.

18 GELIEBTE KATZE | SEPTEMBER 2025

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