GESUNDHEIT
genetisch bedingt. Am häufigsten findet man die Erkrankung bei der normalen Hauskatze. HCM tritt jedoch auch gehäuft bei einigen Katzenrassen auf, darunter die Maine Coon, Perser, Ragdoll oder Amerika- nisch und Britisch Kurzhaar. Für die Maine Coon und die Ragdoll wurden im Rahmen zweier Studien Genmuta- tionen identifiziert, die ausschließlich bei an HCM erkrankten Katzen nach- weisbar waren. Ob diese Mutationen jedoch alleinig für die Ausprägung der Krankheit verantwortlich sind, ist noch umstritten. Es ist für Zuchtver- bände schwierig, das Problem in den Griff zu bekommen. Eine zuverlässige Früherkennung der Krankheit ist nur durch Ultraschalluntersuchungen des Herzens bei Katern ab zwei Jahren und Katzen ab drei bis vier Jahren möglich. Verantwortungsvolle Züchter machen von dieser Möglich- keit Gebrauch, um nur mit gesunden Zuchttieren weiter zu züchten. Viele Katzen wirken bis zum Zusammenbruch unauffällig Bei der HCM wird die Herzmuskula- tur immer dicker und verengt dabei den Innenraum des Herzens. Da- durch kann nicht mehr genug Blut in das Herz fließen. Infolgedessen staut sich das Blut in den Herzvorhöfen und in den Blutgefäßen. Es kommt zur Bildung eines Lungenödems und zu einer Flüssigkeitsansammlung in der Brusthöhle. Der verdickte Herz- muskel wird nur noch unzureichend durchblutet, die Sauerstoffversorgung nimmt immer weiter ab. Darüber
Gesundes Herz
Hypertrophe Kardiomyopathie
normaler Herzmuskel
vergrößerter und verdickter Herzmuskel
hinaus sinkt auch die Blutmenge, die das Herz pro Schlag in den Körper pumpt. Um das auszugleichen, schlägt das Herz schneller. Das führt zu einem Teufelskreis, denn je schneller das Herz schlagen muss, desto weniger Zeit bleibt, in der Blut ins Herz nachströmen kann. Durch die erhöhte Schlagfrequenz fließt also immer weniger Blut ins Herz und das Herz muss noch schneller schlagen, um alle Organe mit ausreichend Blut zu versorgen. Schließlich versagt es. Das ist meist ein ungeheurer Schock für die Besitzer, denn viele kranke Katzen wirken bis zu ihrem Zusam- menbruch völlig gesund. Warnzeichen vor dem Herzver- sagen sind selten. Anders als Hunde und Menschen husten herzkranke Katzen im Allgemeinen nicht. Die Tiere wirken wenige Tage vor ihrem
Zusammenbruch allenfalls ein wenig lustlos, haben weniger Appetit und hecheln eventuell hin und wieder. Darüber hinaus sind Katzen, die an einer HCM leiden, meist im besten Katzenalter um die fünf Lebensjahre. Lebensbedrohliche Komplikationen im Verlauf Kommt es zu einem Herzversagen, ist das häufigste Symptom einer Katze hochgradige Atemnot: Das Tier atmet schwer, aber schnell, und häufig mit geöffnetem Maul. Betroffene mögen in der Regel lieber sitzen als liegen und haben nicht selten angstgeweite- te Augen. Dieser Zustand ist lebens-
Außer Atem Hecheln statt Husten – so kann sich die HCM bei Katzen unter anderem zeigen
Therapie HCM-Patienten müssen ihr Leben lang Medikamente nehmen
24 GELIEBTE KATZE | SEPTEMBER 2025
Made with FlippingBook flipbook maker