Geliebte Katze

1. Versteck aufsuchen Schaffen Sie für Ihre Katze attraktive und bequeme Verstecke, die im Idealfall ein wenig höher gelegen sind, damit Ihre Katze alles im Blick behalten kann. Beispiele: ein stabiler Kratzbaum mit mind. zwei Etagen und kuscheligen Höhlen, ein Cat Walk an der Wand, Hangemätten und -liegen, ein Katzentunnel aus Plüsch … Die preiswerteste Lösung sind leere Kartons, die Sie mit alten Handtüchern oder Decken auslegen und an geeigneten Stellen in der Wohnung platzieren. Auch eine offene Transportbox eignet sich als Rückzugsort. 2. erhöhte Futteraufnahme Vorsicht, es droht Übergewicht! Lassen Sie Ihre Katze einen Teil ihrer täglichen Mahl- zeiten erarbeiten, etwa durch einen Futterball, ein Fummelbrett oder eine Schleckmatte. Das verschafft Erfolgserlebnisse und hält sie länger beschäftigt. 3. erhöhter Bewegungsdrang Für sehr bewegungsfreudige Wohnungskatzen eignen sich Laufräder als Investition. Auch regelmäßige Jagdspiele mit einer Federangel o. Ä. sollten auf dem Tagesprogramm stehen. 4. Harnmarkieren Häufig ein Zeichen für große Anspannung. Harnmarkieren, aber auch Unsauberkeit kön- nen sich – einem Teufelskreis gleich – verselbstständigen und verschlimmern. Lassen Sie zunächst körperliche Schmerzen in der Tierarztpraxis abklären und suchen Sie sich ggf. Unterstützung in einer Katzenverhaltenstherapie, um besser zu erkennen, was Ihre Katze stresst. Gemeinsam mit einem Profi lässt sich auch viel gezielter an Lösungen arbeiten. 5. übertriebene Fellpflege Auch hier sollten Sie zuerst körperliche Ursachen tiermedizinisch abklären lassen, da z. B. auch ein Flohbefall oder eine Futtermittelallergie zu übertriebenem Putzverhalten und kahlen Stellen im Fell führen kann. Die häufigsten Coping-Strategien im Überblick … und wie Sie Ihre Katze unterstützen können:

Auf frischer Tat Ein Grund für Harnmarkieren kann Unsicherheit sein

Katze einen körperlichen Grund, der behandelt werden muss.

Die drei Säulen der Stressbewältigung

Katzen machen für uns Menschen so oft einen tiefenentspannten Eindruck und helfen auch uns dabei, Stress abzubauen. Das können sie aber nur, solange sie selbst im Gleichgewicht sind und ausreichend Möglichkeiten haben, dieses wieder zu finden, wenn es kurzfristig verloren war. Dazu brauchen sie ein katzengerechtes Lebensumfeld, einen achtsamen Menschenfreund, der ihre indivi- duellen Bedürfnisse sieht und eine umfassende Erziehung, um mit den menschlichen Ansprüchen zurecht zu kommen.

ist, dass auch Harnmarkieren beim Loswerden von Stress helfen kann. Einer der Auslöser für Harnmarkieren ist nämlich eine hohe innere Anspan- nung, die Katzen sind unruhig und schlagen viel mit dem Schwanz bevor sie markieren. Im besten Fall legt sich die Erregung nach dem Harnmar- kieren und es wird insgesamt nur bei gelegentlichen Anlassfällen markiert. Leider dürfte diese Coping-Strategie nicht besonders wirkungsvoll sein, denn bei vielen Katzen bekommt das Harnmarkieren eine unangenehme Eigendynamik und erhöht den Stress sowohl beim Menschen als auch bei der Katze. Hier hilft oft nur mehr eine stressmindernde Medikation, um die Katze aus der Negativspirale von Stress und Markieren zu befreien.

Ein weiterer Bewältigungsmechanis- mus von gestressten Katzen ist die Körperpflege. Eine Katze beim Putzen zu beobachten hat etwas Meditatives – und ganz offensichtlich hat es auch auf die Katze einen solchen Effekt. Der Gesichtsausdruck ist entspannt und die Bewegungen sind fließend. Man kann erkennen, wie das Bele- cken des Fells beim Runterkommen hilft, bis die Katze dann ruht und schließlich schläft. Manche Katzen neigen allerdings dazu, es zu übertrei- ben und am Ende bleibt ein nackter Bauch, weil die Haare durch die raue Zunge abbrechen. Doch Achtung! Ein kahler Bauch ist nicht immer Folge ei- ner übertriebenen Coping-Strategie. Auch bei Juckreiz entstehen kahle Stellen und in diesem Fall hat die

Soulfood Futtern für die Seele ist leider nicht unproblematisch

SEPTEMBER 2025 | GELIEBTE KATZE 47

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