Länderinformationen USA
gendlichen hoch im Kurs und viele von ihnen nutzen Instagram, Twitter, TikTok und andere Plattformen, um Infografiken und kurze Clips zu teilen, um Gleichaltrige über racial , Wirtschafts-, Geschlechter- und Umweltge- rechtigkeit aufzuklären und um Proteste oder andere Formen des Aktivismus zu organisieren. Durch die Nutzung des Internets haben Jugendliche mehr Anteil als je zuvor an der Gestaltung der ameri- kanischen (Pop-)Kultur und beeinflussen spürbar die Gesellschaft, auch wirtschaftlich und politisch. Gleich- zeitig gibt es aber auch negative Auswirkungen sozia- ler Medien, z. B. auf die psychische Gesundheit. Einige junge Menschen erleben in sozialen Medien vermehrt Cybermobbing durch Gleichaltrige in der Schule oder werden mit schädlichen oder gewalttätigen Inhalten konfrontiert. Ferner gibt es auch Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre und der Möglichkeit, dass andere ihre persönlichen Informationen erhalten. Insgesamt gibt es unter den Jugendlichen gemischte Meinungen darüber, ob soziale Medien einen positiven, neutralen oder nega- tiven Einfluss auf ihr Leben haben. Psychische Gesundheit Mentale Gesundheit und die damit verbundenen Her- ausforderungen zählen zu den Hauptursachen dafür, dass junge Menschen in den USA in prekäre Lebens- umstände gelangen. In den USA ist bis zu jedes fünfte Kind im Alter von drei bis siebzehn Jahren von einer
psychischen, emotionalen, Entwicklungs- oder Verhal- tensstörung betroffen. Darüber hinaus wurde für den Zeitraum von 2009 bis 2019 berichtet, dass etwa jede*r dritte Schüler*in an US-High-Schools von anhaltenden Gefühlen der Traurigkeit oder Hoffnungslosigkeit betrof - fen ist. Psychische Probleme bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind in den USA real und weit verbreitet. Schon vor Beginn der COVID-19-Pandemie kämpften immer mehr junge Menschen mit Gefühlen der Hilflosigkeit, Depressionen und Selbstmordgedan - ken – Tendenz steigend. Dies kann u. a. auf die Nutzung sozialer Medien, Mobbing in Schulen, Essstörungen und Körperbildprobleme, diskriminierungsbedingte Trauma- ta und vieles mehr zurückgeführt werden. Im Dezember 2021 gab der United States Surgeon General eine Emp- fehlung zu den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die psychische Gesundheit von Jugendlichen heraus, da diese ihre Erlebnisse und Gewohnheiten zu Hause, in der Schule sowie im sozialen Umfeld so vehement verän- dert hat. Dies gilt insbesondere für Jugendliche, die oh- nehin schon vulnerabel waren, wie Jugendliche mit Be- hinderungen, BIPoC-Jugendliche, LGBTQIA+-Jugendliche, Jugendliche mit niedrigem Einkommen, Jugendliche aus Einwandererhaushalten sowie straffällige Jugendliche. Trotz bzw. vielleicht gerade aufgrund der Zunahme psy- chischer Probleme gehen die jungen Menschen der heu- tigen Generation deutlich offener mit diesen Problemen um und Fragen psychischer Gesundheit werden weniger tabuisiert. Auch hier sind soziale Medien zu einer wichti- gen Austauschplattform geworden.
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