Länderinformationen USA
eine bundesstaatliche Stelle zur Koordinierung der Kin- der- und Jugendpolitik.
Die USA haben eine lange Tradition dahingehend, dass soziale Fragen vom philanthropischen/freiwilligen Sektor und nicht von der Regierung angegangen werden ( bot - tum-up , nicht top-down ). Das wirkt sich auch auf die Ju- gendverbandsarbeit aus. Eine Gruppe oder einen Dach- verband, der für „die amerikanische Jugend“ spricht, existiert nicht. Es gibt zudem eine große Zurückhaltung, sich in zentralen Dachverbänden zu organisieren und diesem dann auch ein Mandat zu erteilen. Daher gibt es in den USA nur wenige wirklich zentrale Jugendorganisa- tionen und dafür eine schier unzählige Zahl an kleineren, basisorientierten (grassroots) Organisationen und Initia- tiven mit Angeboten für junge Menschen. Kinder- und jugendpolitische Schwerpunkte Es gibt viele Organisationen, die sich für gleichberech- tigte Teilhabe von Jugendlichen aus allen Schichten ein- setzen. Einige Regierungsstellen haben auch jugendpoli- tische Schwerpunktthemen auf der Agenda. In der Praxis arbeiten sie dahingehend in der Regel aber eng mit ge- meinnützigen und philanthropischen Organisationen zu- sammen. Die Einzelstaaten sind in der Regel autonom in der Umsetzung und Durchführung ihrer verschiedenen kinder- und jugendpolitischen Programme. Allerdings
Mehrere nationale Organisationen haben auch lokale Unterabteilugen, die auf den lokalen Kontext zugeschnit- ten mit Jugendlichen arbeiten. Der Boys and Girls Club of America z. B. bietet Programme an, die das Potenzial jun - ger Menschen fördern sollen. Dazu gehören u. a. die För - derung von Schulabschlüssen, die explizite Einbindung Schwarzer, Hispanic - und weiblicher Jugendlicher in die Bereiche Wissenschaft, Technologie, Ingenieurwesen und Mathematik (STEM), der Aufbau von Führungsqua - litäten, die Förderung psychischer Gesundheit. Big Brot - hers and Big Sisters of America ist eine weitere nationale Organisation mit Ortsverbänden in den gesamten Verei- nigten Staaten, die jungen Menschen Mentor*innen ver- mittelt. Der Children ’ s Defense Fund ist eine gemeinnützi- ge Organisation mit sieben Niederlassungen im ganzen Land, die sich für die Bekämpfung von Kinderarmut, die Förderung frühkindlicher Bildung, die Verhinderung von Waffengewalt unter Jugendlichen und die Förderung von Rehabilitationsmaßnahmen für straffällige Jugendliche einsetzt. Neben diesen nationalen Organisationen mit lokalen Ablegern gibt es in einzelnen Orten auch kleine- re, stärker lokal arbeitende gemeinnützige Organisatio- nen, die junge Menschen fördern.
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