E-Book Gesunde Fette für Langlebigkeit

G esunde F ette für L anglebigkeit

der gesamten Fettsäuren. Davon wiederum sind circa 98 % DHA; dies ent - spricht circa 1–3 % der gesamten Gehirnmasse. Cholesterin, rund 20 % je nach Zelltyp, wird zu Stabilitätszwecken zusätz - lich in die Zellmembran eingelagert. Und zwar zwischen den kleinen Schwänz - chen der Phospholipide, die aus den anderen Fettsäuren bestehen. Cholesterin ist ja ein Steroid und keine Fettsäure, aber es nimmt eine zen - trale Rolle in der Struktur aller fetthaltigeren Bereiche unseres Körpers ein. Wegen seiner positiven Eigenschaften bekommt es hier den verdienten Platz unter den Fetten, die für Langlebigkeit in Gesundheit wichtig sind. Natürlich sitzen in der Zellmembran nicht alle Omega-9-Fettsäuren an einer Stelle und alle gesättigten Fettsäuren an einer anderen Stelle, sondern alle diese Fettsäure-Typen sind ganz fein durchmischt. Wie legt sich das auf Verzehrsmengen um – also was müsste ich täglich in etwa essen, um das zu bedienen? Jeden Tag erneuern oder warten sich nicht alle Zellmembranen, sondern nur ein kleiner Teil aller Membranen und fetthaltigen Strukturen. Deswegen ist es entscheidend, von allen gesunden Fettsäuren adäquate Mengen zu ver - wenden. Nicht sehr viel, aber dafür regelmäßig und wirklich jeden Tag und in der physiologisch optimalen Form. Recht gut kann man es am Cholesterin sehen. Es macht etwa 20 % der Membranen aus. Und ein gesunder Körper bildet pro Tag etwa 700 mg Choles­ terin. Damit bestreitet er die gesamte Membranbildung und Wartung für diesen Tag, die Myelin-Bildung für Gehirn, Nerven und die Hautschutzbarriere. Und am nächsten Tag gibt es wieder neue 700 mg.

Diese 700 mg bekommen wir aus Selbstbildung oder aus tierischen Pro - dukten. Ein Ei hat zum Beispiel etwa 200 Milligramm Cholesterin und ein gesunder Körper würde um das dann entsprechend weniger selbst bilden.

Wäre es dann heikel, wenn am selben Tag Eier, Speck, Wurst, Fleisch und Sahne gegessen werden und zu viel Cholesterin insgesamt in Zirkulation ist? Genau, das kann dann die gesunde Balance der Membranen stören und auch die Gesundheit der Blutgefäße und Organe. Wir brauchen also für nicht extra zu überlegen – »wo aus der Nahrung bekomme ich mein Cholesterin?« und es gezielt aktiv zu suchen und zuzuführen. Sondern eher das Gegenteil – darauf zu achten, davon nicht zu viel zu erwischen. Cholesterin teilt sich mit den gesättigten Fettsäuren die wichtige Aufgabe, Zellmembranen und fetthaltigen Körperbereichen die nötige Struktur, den nötigen Halt und die nötige Festigkeit zu verleihen. Es ist dann auch nicht sinnvoll, Cholesterin, gesättigte Fettsäuren oder andere Fettsäurearten generell als schlecht zu erklären? Nein, sie sind alle – in ihrer naturbelassenen Form – lebenswichtig. Aller - dings nur mit rund 700 mg pro Tag beim Cholesterin. Darüber hinaus gibt es einen gewissen Spielraum, wo es nicht mehr nützlich, aber auch noch nicht schädlich ist, und irgendwann kann es tatsächlich problematisch werden, auch je nachdem in welchen Unterformen es vorkommt und wie oxidiert es ist.

17

Made with FlippingBook - PDF hosting