Panzerkampfwagen IV Ausf. G I Maßstab 1:35 I Detaillierung
solche aus Ätzteilen ersetzt, so habe ich mir hier die Arbeit gespart, jedoch ohne größe- ren Verlust bei der Detaillierung. Die Zeiter- sparnis wurde genutzt, um andere Elemente besser zu gestalten. So ersetzte ich die Zug- federn der vorderen und hinteren Ketten- schutzbleche durch Eigenbauten aus Kup- ferdraht. Dem Tarnscheinwerfer spendierte ich die Stromzuleitung. Die vorderen Ket- tenabdeckungen sind zwar nicht beweglich zum Öffnen, ich entfernte jedoch hier die aufgeprägten Scharnierstangen. Mit einem 0,3-mm-Bohrer bohrte ich diese quer durch und ersetzte die Stangen durch Eigenbauten aus 0,3-mm-Messingdraht (2). Den Klappen der seitlichen Motorbelüftung ergänzte ich die fehlenden Vorreiber (3). Der Turm Der Panzer-IV-Turm mit seiner langen 7,5- cm-KwK L 43 wurde praktisch unverändert gebaut. Nur die aufgeprägten Verschlüsse der Klappen bearbeitete ich mit einer feinen Säge und entfernte damit im Hinterschnitt überflüssiges Material (4). Ein paar Sinkstel- len mussten auch noch ausgespachtelt wer- den. Die Kommandantenkuppel bemalte ich innen vor dem Zusammenbau, um die schwarz gefärbten Panzerglas-Halterungen einfacher kolorieren zu können (5). Großdeutschland Der Bausatz ist auf den afrikanischen Kriegsschauplatz ausgerichtet. Es liegen zwar auch eine Bemalungsanleitung in Pan-
Das Vorbild: Panzer IV Ausf. G
zergrau mit entsprechenden Decals bei, die Figuren und das Zubehör weisen aber in den Süden. Da ich kein afrikagelbes, aber auch kein einfarbig graues Modell bauen wollte, musste ich etwas in meiner Literatur herumsuchen. Glücklicherweise finden sich recht viele Bilder dieser Panzerversion in Pu- blikationen und im Internet. Entschieden habe ich mich für ein Fahrzeug der Panzer- grenadier-Division „Großdeutschland“. Als eine „Eliteeinheit“ wurde auch sie mit dem damals modernsten Material ausgestat- tet. Diese Panzer setzte man bei der Som- meroffensive 1942 im Süden Russlands Zu Beginn der 1930er-Jahre bekam die Firma Krupp vom Heereswaffenamt den Auftrag, ei- nen Panzer der 20-Tonnen-Klasse zu entwi- ckeln. Aufgabe dieses Panzers war die Unter- stützung der Infanterie beim Überwinden von Befestigungen und Stellungen. Begin- nend mit der Ausf. A, erreichte die Entwick- lung 1941 die Ausf. F (Fahrgestell 7./BW), bei dem die Grundpanzerung in ihren Stärken angehoben wurde. Entsprechend dem Zusatz- gewicht wurden auch die Ketten verbreitert. Als Sofortmaßnahme nach Auftreten des T-34 ersetzte man die kurzkalibrige Hauptbewaff- nung durch eine gleiche mit einem verlänger- ten Geschützrohr (L43), erkennbar an der ku- gelförmigen Mündungsbremse. Mit dieser Bewaffnung und der dadurch verbesserten Durchschlagsleistung waren die Panzer in der
Ausf. G in Aktion
Foto: Sammlung Harald Fitz
ein, deshalb auch die Tarnung mit sand- braunen Streifen. Wie es scheint, wurden sie vor dem Einsatz innerhalb der Einheit noch auf einen internen Standard gebracht und so sieht man bei verschiedenen Panzern die gleichen Änderungen. Am auffälligsten ist die Halterung für drei 20-Liter-Kanister auf der linken Kettenabdeckung. Davor wurde eine Ersatzlaufrolle mittels aufgeschweißtem Gewindebolzen an der Seitenwand gehalten (6). Die Frontplatte zwischen Fahrer und Funker bekam eine eigene Halterung für Ersatzkettenglieder (7). Nicht alle Fahrzeuge führten schon Lage, die Panzerung ihrer Kontrahenten zu durchschlagen und somit ein Kräftegleichge- wicht für eine gewisse Zeit wieder herzustel- len. Die Bezeichnung der Panzer IV mit die- ser Waffenausstattung wurde in Ausf. G umgewandelt. Mit dieser Bewaffnung, dann nochmals mit verlängertem Rohr zur L48, blieb der Panzer IV schließlich bis zum Kriegsende im Einsatz.
Trotz der zahlreichen Figuren, die sich auf engem Raum tummeln, wirkt das kleine Diorama nicht überladen
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