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WEINHEIM Tradition trifft auf Innovation Weinheim ist von jeher ein starkes wirtschaftliches Zentrum. Traditionsunternehmen wie Freudenberg oder Viscofan DE sind prägend für die größte Stadt im Rhein-Neckar-Kreis.
gen in Medizin und Kosmetik etabliert. Bei Viscofan sorgten die internationalen Verände- rungen in Sachen Ernährungs- und Essverhalten für eine breitere Ausrichtung. Freudenberg plant derzeit für Freudenberg Sealing Techno- logies ein neues Distributions- zentrum. Auch weitere Projek- te seien in der Konzept- bzw. Planungsphase. Aber auch in Weinheim ist Wachstum begrenzt. Filterhersteller B&S Industrieservice will mehrere Standorte zusammenführen. Dafür war im Bereich „Hintere Mult“ ein Gebiet vorgese- hen. Trotz Zustimmung des Gemeindesrates wurde die Erweiterung gestoppt. Wegen eines Formfehlers landete das Vorhaben beim Verwaltungs- gericht in Mannheim. Derzeit gibt es noch kein konkretes Zeitfenster, wann die rechtli- che Überprüfung beendet sein wird, aktuell kann die Stadt dem Unternehmen keine ge- eignete Ersatzfläche anbieten. Wirtschaftsförderer Jens Stuhrmann baut trotzdem weiter auf die Innovations- kraft am Standort: „Es gibt zahlreiche Unternehmen, die sich aus Freudenberg heraus gegründet haben. Ebenso viele sind mit dem Konzern als Subunternehmer oder Kunde verbunden.“ Beispiel Wein- heim Leder: 2003 aus dem Freudenberg-Konzern heraus- gegründet, mischt auch dieses Unternehmen längst inter- national vorne mit. Und so schließt sich der Weinheimer Kreislauf aus Tradition und Innovation.
Das Geschäft rollt. Blick in die Freudenberg- Produktion
S eit 175 Jahren hat die Freudenberg Gruppe ihren Sitz in Weinheim. Aus einer kleinen Gerberei ist ein weltweit tätiger Tech- nologiekonzern mit 52.000 Mitarbeitern weltweit gewor- den. In 40 Marktsegmenten ist Freudenberg derzeit aktiv. Der Konzern beliefert Brenn- stoffzellen-Hersteller für verschiedene Anwendungen wie Heavy Duty Trucks, Gabel- stapler sowie Kreuzfahrtschiffe ebenso wie die Bau- oder Tele- kommunikationsindustrie. Die Innovationskraft hat sich bis ins Bundeskanzleramt herum- gesprochen. Bundeskanzler Olaf Scholz besuchte Freuden- berg vergangenen Herbst und lobte die stetige Weiterent- wicklung des Konzerns. „Die gute Infrastruktur am Standort und die Möglichkeit, indus- trielle Tätigkeit auszuüben
macht Weinheim als Standort für Freudenberg attraktiv“, so Unternehmenssprecherin Dr. Martina Muschelknautz. Auch die Verkehrsanbindung, die Verfügbarkeit von Fach- kräften und die Nähe zu den Forschungseinrichtungen sei optimal. Freudenberg ist nicht das ein- zige Traditionsunternehmen, das die Zwei-Burgen-Stadt prägt. Trans-o-flex feierte jüngst 50-jähriges Jubiläum und Viscofan DE, seit 1933 in Weinheim beheimatet, konnte nach einer Übernah- me den Verbleib am Standort erfolgreich sichern und das Portfolio erweitern. Bisher war das Unternehmen auf Colla- gen-Wurstdärme spezialisiert. Inzwischen hat man in Wein- heim auch ein Kompetenzzen- trum für Collagen-Anwendun-
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gab es 2023 in Weinheim
QUELLE: WIRTSCHAFTS - FÖRDERUNG WEINHEIM
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IHK Magazin Rhein-Neckar 03 | 2024
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