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WALLDORF/WIESLOCH Eine Frage des Platzes
Softwareentwicklung, Industrie, Finanzdienstleistungen – das Portfolio von Walldorf und Wiesloch ist vielfältig. Bei den Gewerbeflächen gehen die Perspektiven auseinander.
D ie SAP ist seit 46 Jah- ren der Arbeitgeber am Standort Walldorf. Mit Medizintechnik-Spezialist Promega und John Deere sind zwei weitere international täti- ge Unternehmen dazugekom- men. Zwei Neuansiedlungen von denen Walldorf profitiert. Aktuell stehen jedoch keine städtischen Gewerbeflächen mehr zur Verfügung, wie Susanne Nisius von der Stabs- stelle Wirtschaftsförderung berichtet: „Jetzt gibt es nur noch die Fläche ‚Großer Stadt- acker‘ in Walldorfer Besitz. Diese befindet sich allerdings auf Wieslocher Gemarkung und ist Teil des MetropolPark.“ Für das Gebiet gibt es laut Wirtschaftsförderin Cornelia Schneider aus Wiesloch bereits einen Bebauungsplan. Es wird gemeinsam vom Zweckver- band MetropolPark entwickelt und vermarktet. Interessenten müssen daher auch in beiden Gemeinderäten vorstellig werden. Weit weniger Platzsorgen hat man in Wiesloch. Der belgi- sche Investor VGP entwickelt derzeit auf 210.000 Quadrat- meter einen „Hei Tech Indus- triepark“ auf einer Teilfläche des früheren Geländes der Heidelberger Druckmaschinen: Zielgruppe: produzierende Be- triebe und Logistiker. „Neben dem Bahnhof befindet sich zudem ein 20.000 Quadrat- meter großes Gelände, für das es allerdings noch keinen Bebauungsplan gibt. Hier sollen vor allem Bürogebäude mit zahlreichen Arbeitsplätzen
angesiedelt werden, um die Lage am Bahnhof für Pendler- ströme optimal zu nutzen,“ so Wirtschaftsförderin Corne- lia Schneider. Derzeit stehe der Bereich hauptsächlich als Parkplatz zur Verfügung. Die größte freie Fläche liegt in Wiesloch in der Nähe des Schwimmbads. 6,4 Hektar, von denen 4,1 Hektar bebaut werden können. Derzeit wird für dieses Gebiet ein Bebau- ungsplan „Neues Sträßel/Am Schwimmbad“ erarbeitet. Im benachbarten Walldorf ergeben sich derweil andere Möglichkeiten, um trotz nicht vorhandener Flächen neue Un- ternehmen für sich zu gewin- nen. „Die Stadt ist mit ihrem niedrigen Gewerbesteuersatz sehr attraktiv, wenn es um die Ansiedlung von Unternehmen geht. Neu für uns ist, dass es verfügbare Büroflächen gibt. Beispielsweise im ‚Partner Port‘ im Umfeld der SAP als auch im sich noch im Bau be- findlichen Bürogebäude ‚The Hub‘ sind größere und kleine- re Flächen frei,“ so Susanne Nisius. Hier gehe es zwar um Miet- nicht um Kaufangebote, trotzdem sei die Situation un- gewöhnlich. Grund sei unter anderem die Nach-Pandemie- Situation. Homeoffice und hybrides Arbeiten haben bei einigen Unternehmen dafür gesorgt, dass sie Büroflächen verkleinern oder ganz auf- geben. So hat die schwierige Corona-Zeit in Walldorf doch noch etwas Gutes hervorge- bracht – nämlich mehr Platz für die Wirtschaft.
Promega ist eine der letzten Ansiedlungen in Walldorf. Nun sind keine weiteren Flächen verfügbar.
John Deere hat in Walldorf sein Vertriebs- und Marketingzentrum angesiedelt.
Wiesloch und Walldorf sind seit 2002 offiziell ein „Doppelzentrum“. In der Raumordnung bezeichnet man so den Verbund zweier zentraler Orte auf Grund ihrer geografischen Lage. Die Städte blei - ben administrativ selbstständig.
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IHK Magazin Rhein-Neckar 03 | 2024
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