IHK-Magazin Ausgabe 3/2024

AUS DEN UNTERNEHMEN

ROTH-GRUPPE „Es fühlt sich an wie Familie“ Teamgeist und Technikbegeisterung: Auf diese beiden Säulen setzt der Automatisierungsspezialist aus Billigheim.

ten Steuerungstechnik und Schaltschrankbau Mitte der 1980er Jahre von den Vätern, Bernd Roth und Karl-Otto Schoder. Mit „Technikbegeisterung“ nennt Roth ein zweites Merkmal, das Unternehmen wie auch die Beschäftigten auszeichne. „Ist ein techni- sches Problem zu lösen oder steht eine neue Entwicklung im Raum, dann leuchten die Augen unserer Leute“, erzählt sie. Die Beschäftigten, das sind neben wenigen Verwaltungs- kräften überwiegend Fachleute aus den Bereichen Elektro- technik, Mechatronik sowie der Software-Inbetriebnahme. Diese Bezeichnung verwendet Ellen Roth ganz bewusst, weil es eben nicht nur um Soft- ware- Programmierung gehe, sondern auch ganz praxisnah um die Steuerung konkreter Fertigungsabläufe auf Basis von SPS, NC oder Robotik. Die Roth-Gruppe hat sich auf solche maßgeschneiderte Automatisierungslösungen spezialisiert, wobei sie das komplette Paket der Automa- tisierungstechnik biete: Das reicht von der elektrischen Konstruktion und dem Bau der entsprechenden Schalt- schränke, über die Elektro- installation und der mecha- nischen Montage bis hin zur Software-Entwicklung und Umsetzung der Steuerungs- technik sowie Service nach dem Einbau. Zu 80 Prozent erfolgt die Arbeit am PC, der Rest ist Mechanik, Elektro- technik und Montage. Wichtig

sei das Prinzip der virtuellen Inbetriebnahme: Bevor ein Automatisierungsprozess in der Realität startet, wird er komplett in der digitalen Welt abgebildet und virtuell durchgespielt. Diese Testläufe verkürzen die Zeit, die Tech- niker vor Ort beim Kunden benötigen und verringern die Fehlerquote. „Dieser Invest macht sich bezahlt. Das ist die Zukunft“, sagt Roth. 80 Prozent der Kunden sind laut Unternehmensangaben Vertre- ter der Automobilbranche und deren Zulieferer. Den Nachwuchs bildet die Roth-Gruppe seit über 25 Jah- ren über die DHBW in Mos- bach aus, in jüngster Zeit auch verstärkt über die Fachhoch- schule Heilbronn. Ausgebildet wird in Elektrotechnik und Mechatronik. In diesen beiden Bereichen wird auch seit Jahr- zehnten eine reguläre Ausbil- dung angeboten. Besonders bemüht sich Ellen Roth um weiblichen Nach- wuchs. „Frauen haben bei uns immer eine Rolle gespielt. Meine Mutter hat immer im kaufmännischen Bereich mit- gearbeitet. Und von Beginn an sind im Schaltschrankbau Frauen tragende Fachkräfte“, erzählt die Unternehmerin. Weibliche Bewerberinnen werden bevorzugt zu Gesprä- chen eingeladen. Denn Roth ist überzeugt, dass mehr Frauen in der Technik das Betriebsklima weiter bereichern würden. SB

Das junge Führungsteam der zweiten Roth-Generation (von links): Armin Roth, Ellen Roth und Dirk Schoder

F ragt man Ellen Roth nach der Stärke ihres Unter- nehmens, dann kommt die Antwort sofort: „Das Team“. Die etwa 120 Mitarbeiter sind aus ihrer Sicht das größte Kapital der Roth-Gruppe. Das freundschaftliche „Du“ sei schon immer Teil der Unter- nehmensphilosophie. „Es fühlt sich an wie Familie“, ist die Mutter zweier Kinder über- zeugt. „Wir bieten den Mit- arbeitenden viele gemeinsame Unternehmungen und kom- men ihren Wünschen durch flexible Arbeitszeitmodelle ent- gegen.“ 2016 hat die 36-jährige Betriebswirtschaftlerin die Roth-Gruppe übernommen, zusammen mit ihrem Bruder Armin Roth und Dirk Schoder. Gegründet wurde das Unter- nehmen mit den Schwerpunk-

ZAHLEN UND FAKTEN 1984 gegründet 15 Millionen Umsatz (2023) Unternehmen der Gruppe: Roth Steuerungstechnik GmbH, Roth Sondermaschinen

GmbH, Roth & Schoder GmbH

roth-gruppe.de

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IHK Magazin Rhein-Neckar 03 | 2024

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