IHK-Magazin Ausgabe 01/2022

PRO & CONTRA

MEINUNG

VERKEHRSPOLITIK Tempo 30 als Regel innerorts?

Heidelberg plant beim Bundesverkehrsministerium einen Modellversuch zu bean- tragt, um flächendeckend Tempo 30 einzuführen. Ausgenommen wären nur Durch- gangsstraßen, die kein Unfallschwerpunkt sind. Die Pläne sind umstritten. Ein Für und Wider.

PRO

CONTRA

ALS ICH VOR KURZEM nach einem Geschäfts- besuch in Berlin spät abends am Mannheimer Hauptbahnhof strandete und eine Stunde auf die nächste Verbindung nach Heidelberg hätte warten müssen, entschied ich mich ein Taxi zu nehmen. Der Taxifahrer war begeistert: „Ich woh- ne in Heidelberg und wollte ohnehin Feierabend machen, wie praktisch!“ Auf meine Frage, warum er als Heidelberger denn in Mannheim Taxi führe, antwortete er: „Taxifahren in Heidelberg ist viel zu stressig! In Mannheim gibt es abgestimmte Verkehrsampeln, echte grüne Wellen, der Ver- kehr fließt, in Heidelberg stockt er nur.“ Besser kann man die Heidelberger Verkehrsproblematik kaum auf den Punkt bringen. Ein Kernproblem des miserablen Verkehrsflusses in Heidelberg ist die schlechte Erreichbarkeit des größten Heidel- berger Arbeitgebers, des Klinikums im Neuen- heimer Feld. Eine gewaltige Entlastung könnte eine fünfte Neckarquerung bringen, aber diese Lösung wird seit Jahrzehnten blockiert. Ange- sichts des überwiegenden Anteils an Pendlern bei den 15.000 dort Beschäftigten kann man hier nur von einem gebilligten Verkehrsinfarkt

WIR HABEN SCHON BUNDESWEIT in vielen größeren Städten wie zum Beispiel Heidelberg unsere Eco- Trainings durchgeführt. Dabei geht es um eine umweltbewusste und klimaschonende Fahrweise. Sehr bemerkenswert dabei ist die Er- kenntnis, dass nirgendwo eine hö- here Durchschnittsgeschwindigkeit als 25 km/h erreicht wird, obwohl man stellenweise sogar 60 km/h fahren konnte. Also wäre Tempo 30 völlig ausreichend, um ohne Zeit- verlust durch Heidelberg zu gelan-

Ulrich Pfeiffer ist Gründer und Gesell- schafter von Eco-Consult Fahrtraining e.K. in Schwetzingen.

Damit sich mein Konto und mein Geschäft optimal ergänzen,

gen. Der deutsche Verkehrssicherheitsrat bestätigt, dass die schweren Unfälle mit Personenschaden bei Tempo 30 drastisch sinken, weil der Bremsweg nur noch eine Wagenlänge beträgt. Bei Tempo 50 sind es mindestens drei Wagenlängen. Autos und Fahr- radfahrer haben bei Tempo 30 annähernd dieselbe Geschwindigkeit und nutzen die gleichen Verkehrs- flächen. Damit erübrigen sich oft viele separate Radwege. Die Reifenabrollgeräusche sind innerorts die hauptsächliche Lärmquelle und bei Tempo 30 fast zu vernachlässigen. Wenn man alle 500 Meter an einer Kreuzung anhalten und wieder anfahren muss, beträgt der Energieaufwand bei Tempo 50 das Dreifache als bei Tempo 30. Entsprechend geringer sind Reifen- und Bremsenabrieb, die Hauptverursa- cher des extrem gesundheitsschädlichen Feinstaubs. Viele Verkehrsampeln an Straßenkreuzungen und Fußgängerüberwegen würden überflüssig, weil sich die Verkehrsteilnehmer per Handzeichen und Augenkontakt verständigen können. Das Leben auf unseren Straßen wird friedlicher, stressfreier und erträglicher für alle Verkehrsteilnehmer – mit einer neuen Fahrkultur für alle. Ich habe es selbst auspro- biert wie Tempo 30 den Blick weitet für Dinge am Straßenrand, die wir bei Tempo 50 mit Tunnelblick einfach nicht wahrnehmen.

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sprechen. Wenn Heidelberg seine verkehrspolitischen Hausaufga- ben endlich erledigen würde und zum Beispiel für funktionierende grüne Wellen auf den Hauptver- kehrsadern sorgte, wäre gegen eine Einführung von Tempo 30 bei gleichzeitiger Beibehaltung von 50 und 70 auf den Durch- gangsstraßen kaum etwas einzu- wenden. Denn ein Großteil der Heidelberger Stadtteile ist ohne- hin schon verkehrsberuhigt und somit ist das Ansinnen, Tempo 30 einzuführen, als Symbolpoli- tik zu betrachten.

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Karl Breer ist Geschäfts- führer der Breer Ge- bäudedienste Heidelberg GmbH mit Hauptsitz in Heidelberg und IHK-Vize- präsident.

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