IHK-Magazin Ausgabe 01/2022

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STANDORT HEIDELBERG

NEUENHEIMER FELD Streit um die Zukunft

VERKEHRSPOLITIK Pilotversuch für Tempo 30

sitzung und einer Präsentation der Konzepte der Planungsbüros Astoc und Höger die Bürgerbetei- ligung zum Masterplan Neuen- heimer Feld abgeschlossen. Beide Architektenbüros wollen den motorisierten Verkehr mög- lichst komplett aus dem Campus raushalten. Dabei setzen sie auf einen Campusring mit Straßen- bahn. Neben der Tram sollen sich Menschen hauptsächlich zu Fuß oder mit dem Rad durch das Neuenheimer Feld bewe- gen. Parkhäuser soll es dennoch weiter geben. Den Verkehr will man durch Car- oder Bikesharing weiter zurückfahren. Jetzt sind die Bezirksbeiräte und Aus- schüsse sowie letztendlich der Gemeinderat gefragt. Die Ent- scheidung über den umzusetzen- den Masterplan soll im Frühjahr 2022 fallen.

Unser starkes Team unter- stützt Sie auch in dieser herausfordernden Zeit.

Noch gibt es keine bundesweiten rechtlichen Voraussetzungen für ein solches Vorhaben: Doch wenn es nach der Stadtverwaltung Heidelberg geht, könnte Tempo 30 auf den Straßen der Stadt am Neckar die Regel werden. Sie unterstützt eine entsprechende Initiative von sieben Städten im Rahmen des Deutschen Städtetages. Das Ziel: einen Modellversuch zu beantragen, wenn der Bund die rechtlichen Möglichkeiten eröffnet. Das Thema ist in der Stadt emotional auf- geladen. Vor allem für Berufstätige, die einen Großteil ihrer Arbeitszeit im Auto unterwegs sind, hätte dies möglicherweise große Nachtei- le – mit weiteren negativen Folgen für die At- traktivität von Jobs in Pflege- und Lieferdiens- ten, bei Fahrschulen und im Handwerk. Es drohen längere Anfahrtszeiten, eine schlech- tere Versorgung und zahlreiche Strafmandate wegen Geschwindigkeitsübertretungen. Bernd Niebel, Geschäftsführer der Niebel KG, die in Heidelberg und Umgebung insgesamt 12 Modehäuser betreibt, sieht die Problematik der Verkehrspolitik in der Stadt jedoch eher bei anderen Plänen. „In vielen Heidelberger Straßen ist die Geschwindigkeit bereits jetzt reduziert – und auf den Durchgangsstraßen, die kein Unfallschwerpunkt sind, dürfte man wohl auch künftig 50 Kilometer die Stunde fahren“, so der Unternehmer. „Sehr kritisch sehen wir jedoch Diskussionen, die Innenstadt auf langfristige Sicht für Autos generell zu sperren – oder beispielsweise die Nutzung der Parkhäuser für SUVs zu erschweren. Da unsere zahlreichen Kunden aus der Heidelberger Umgebung weiterhin das Auto nutzen werden, weil der ÖPNV für viele keine wirkliche Alter- native darstellt, würde uns die Umsetzung solcher Vorhaben sehr schaden.“

Es ist der Wissenschafts-Hot-Spot Heidelbergs: das Neuenheimer Feld. Doch das Areal platzt aus allen Nähten. Wie soll es weitergehen? D ie Prognosen sprechen eine klare Sprache. Die Stadt Heidelberg rechnet mit einer Zunahme der Bevölke- rung bis 2050 um 20 Prozent, 12.300 zusätzlichen Arbeitsplätzen im Neuenheimer Feld und einer Verkehrs- zunahme von 35 Prozent. Doch wie kann es gelingen, die geforderten 800.000 Quadratmeter zusätzliche Brutto- geschossfläche m Neuenheimer Feld unterzubringen, wo bereits jetzt mehr als 100 wissenschaftliche Institute und Kliniken ansässig sind, ganz zu schweigen von rund 100 Unternehmen von Global Playern wie dem Springer- Verlag oder Octapharma Biopharmaceuticals, bis hin zu einer Vielzahl an Start-ups etwa im Technologiepark. Die Wogen schlagen hoch, denn so sehr sich Heidelberg mit dem Titel Wissenschaftsstadt schmückt, beim Streit um neue Flächen geht es heiß her. Im Mittelpunkt der Diskussion: die Bebauung des Gewanns Hühnerstein im Handschuhsheimer Feld und die Erschließung durch eine Straßenbahn, um den Individualverkehr zu reduzieren. Im Oktober 2021 wurde mit einer öffentlichen Forums-

Mit einem Team von Spezialisten begleiten wir unsere Kunden in allen Lebensphasen. Dabei stehen die geschäftlichen Ziele und natürlich auch die privaten Pläne unserer Kunden im Mittelpunkt. Wir nehmen uns Zeit für die individuellen Belange: mit hohem unternehmerischem Verständnis, flexibel, verbindlich und auf Augenhöhe. Vertrauen Sie uns auch in diesen herausfordernden Zeiten! Gerade jetzt brauchen Sie Partner, die mit Weitblick an Ihrer Seite stehen.

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Tempo 30 als Regel- geschwindigkeit in Hei- delberg wird derzeit heiß diskutiert. Siehe auch Pro & Contra auf S. 10.

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