IHK-Magazin Ausgabe 01/2022

AUS DER IHK

Beitragserhöhungen aus. Der Umlagesatz von 0,12 Prozent ist im bundesweiten Vergleich sehr günstig. „Es ist sehr erfreulich, dass die IHK voll leistungsfähig bleibt bei gleichzeitig unverändert sehr niedrigem Beitrag“, sagte Schnabel. Die Vollversammlung nahm den Plan nach Aussprache einstimmig an. Auch der Koalitionsvertrag der Ampel-Partei- en – bei zeitgleicher Wahl und Ernennung der neuen Bundesregierung – war Gegenstand der Vollversammlung. Der IHK-Präsident führte aus, dass die richtigen Themen zwar genannt seien, es aber auf die wirtschaftsfreundliche Umsetzung ankomme. Manche Passagen, beispielsweise zur beruflichen Bildung, riefen mehr Fragen auf als Antworten gegeben würden. „Es zeigt sich oft die Handschrift von drei Partnern, die in manchem doch weit auseinanderliegen. Das führt zu einem Ko- alitionsvertrag, der teilweise widersprüchlich wirkt“, sagte Schnabel. Der IHK-Präsident stellte zudem die Planung zu einer Stromstudie vor, die die IHK Met- ropolregion Rhein-Neckar beauftragen wird. Die IHK MRN ist die Kooperationsmarke aller vier IHKs in der Metropolregion. Ziel der Studie ist es, den zukünftigen Strombedarf und seine Deckung zu ermitteln. „Mit der Dekarbonisierung nimmt der Strombedarf der Industrie immens zu. Die Elektrifizierung der Produktion stellt unser Energiesystem und die Netze vor große Herausforderungen“, schilderte Schnabel den Hintergrund für die Studie. Die Vollversammlung unterstützt aus-

drücklich diese Initiative, denn die zukünftige Stromversorgung wird maßgeblich die Wett- bewerbsfähigkeit der Industrie in der Region bestimmen. Weitere Themen waren der Masterplan Mobili- tät sowie der Klimaschutzaktionsplan 2030 der Stadt Mannheim. Der IHK-Präsident erläuterte, wie und mit welchen Zielen sich die IHK bei diesen Prozessen einbringt. So führte Schnabel zumMasterplan aus: „Wo nötig, müssen wir eine neue Balance der Verkehrsträger schaffen. Was aber in keinem Fall geht: Eine Mobilitäts- form einschränken, ohne nicht vorher Alterna- tiven geschaffen zu haben!“ In der anschließen- den Diskussion wurden der Präsident und die gesamte IHK ausdrücklich dazu aufgefordert, beide Prozesse weiterhin eng zu begleiten. Die Vollversammlung beschloss auch eine wichtige Maßnahme, um die Fachkräftesiche- rung im Neckar-Odenwald-Kreis zu stärken. Das Parlament der Wirtschaft gab grünes Licht für Detailplanungen zu Sanierung und Erweiterung der Überbetrieblichen Ausbil- dungswerkstätte Buchen (ÜAB). Mit diesem Beschluss wurde die Planung und Abstim- mung mit dem Land und den die ÜAB mit- tragenden Unternehmen in die Wege geleitet. Weiter geht es, wenn das Land eine Förderung bewilligt hat und die Unternehmen, die Mit- glieder des Trägervereins sind, die Erweite- rung finanziell mittragen. Dann wird die IHK- Vollversammlung final in einer zukünftigen Sitzung dem Bau zustimmen – hoffentlich in Präsenz und nicht mehr bloß virtuell.

83 MITGLIEDER hat die IHK-Voll- versammlung. Das „Parlament der Wirtschaft“ bildet einen nach Teilregionen und Branchen repräsen- tativen Querschnitt der Unternehmen im IHK-Bezirk. Die Vollversamm- lung wählt unter anderem den Prä- sidenten und das Präsidium und gibt die politische Linie in der Interessen- vertretung vor.

Die ÜAB soll erweitert werden. Geplant ist unter anderem eine Vergrö- ßerung der Elektro- und Metallwerkstatt, zu- sätzliche und größere Seminarräume, Moderni- sierung der Installationen sowie eine Fotovoltaik- Anlage. Mit der Sanierung wird auch den aktuellen Erfordernissen, beispiels- weise im Brandschutz, Rechnung getragen.

VOLLVERSAMMLUNG Corona prägte das Jahr bis zuletzt Manche Sachen enden, wie sie begonnen haben. So in gewisser Weise die Arbeit der IHK-Vollversammlung im Jahr 2021: mit Corona.

Fahrer aufgrund mangelnder Nachweise ihre Kabine nicht verlassen dürfen oder der organisatorische Aufwand, ungeimpfte Mitarbeiter täglich zu testen vorm Einsatz beim Kunden. Immerhin: Die Mög- lichkeit für Arbeitgeber, den Impfstatus nun zu erfragen und dokumentieren zu dürfen, wurde begrüßt. Einigkeit herrschte auch bei der IHK- Forderung, dass es zu keinem erneuten flächendeckenden Lockdown kommen dürfe. Traditionell wichtigster Tages- ordnungspunkt der Dezember- sitzung ist der Wirtschafts- plan für das Folgejahr. Trotz wirtschaftlich anspruchsvol- lem Umfeld kommt der von Präsidium und Geschäftsfüh- rung ausgearbeitete Plan ohne

D ie Pandemie und ihre Fol- gen war Gegenstand der Beratungen der IHK-Voll- versammlung am 8. Dezember. Die jüngsten Verschärfungen aufgrund der vierten Welle waren da gerade ein paar Tage in Kraft. Die Sitzung war indes auch von der Pandemie ganz unmittelbar geprägt. Wie die erste Sitzung des Jahres konn- te auch die letzte wieder nur virtuell stattfinden. IHK-Präsident Manfred Schnabel stellte den Vollver- sammlungsmitgliedern dar, wie und wo sich die IHK für eine möglichst wirtschafts-

freundliche Gestaltung der Corona-Regeln eingesetzt hat. Der Präsident beispiels- weise nimmt regelmäßig an Verbändeschalten des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg und des Sozialministeriums teil, um Sachverstand der Wirtschaft einzubringen. Und das war nur eines von vielen Gesprächen und Interventionen der IHK- Spitze in der Pandemiepolitik. In der Aussprache kamen viele sehr konkrete Probleme zur Sprache, die die Umsetzung der neuen Regeln bedeuten, beispielsweise wenn Lkw-

INFO

DIE ÜAB Träger der ÜAB ist die IHK gemeinsam mit einem Ver- ein, dem aktuell 40 Unternehmen im Neckar-Oden- wald-Kreis angehören. Mehr als 50 Unternehmen senden ihre Auszubildenden regelmäßig in die ÜAB. Betreut werden sie von sechs Ausbildungsmeistern. Wichtigste Aufgabe ist die Grundbildung im ersten Ausbildungsjahr der Metall- und Elektroberufe. Doch auch für die Fachbildung von Azubis sowie für die Weiterbildung von Fachkräften hat die ÜAB ein breites Angebot.

Die Vollversamm- lung hat auf ihrer Dezember-Sitzung den Wirtschaftsplan für 2022 genehmigt (siehe Seite 54). Die Protokolle der Vollversammlung sind im Internet ab- rufbar unter:

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