IHK-Magazin Ausgabe 01/2022

TIPPS

ZOLL- UND AUSSENWIRTSCHAFTSRECHT Was wird neu in 2022?

GROSSBRITANNIEN Sonderregelung bei Einreise

AUSLANDS- GESCHÄFT

ZUM NEUEN JAHR stehen Änderungen im Zoll- und Außen- wirtschaftsrecht an. Die wichtigsten im Überblick:

MITARBEITER eines Herstellers oder Lieferan- ten von zu installierenden oder reparierenden Gegenständen dürfen bereits seit dem EU-Aus- tritt visumsfrei ins Vereinigte Königreich ein- reisen. Seit dem Herbst gilt die Sonderregelung der visumsfreien Einreise auch für Mitarbeiter ausländischer Gesellschaften, die Teil einer vertraglichen Vereinbarung über Kundendienst- leistungen ist, insbesondere in Form eines Garantie- oder sonstigen Dienstleistungsver- trages. Wichtig: Diese Vereinbarung muss zum Zeitpunkt des Verkaufs oder der Vermietung getroffen worden sein. Eine nachträgliche Ver- einbarung fällt nicht in den Anwendungsbereich dieser Regelung. Der bisherige Geltungsbereich für Gegenstände, auf die sich der Dienstver- trag bezieht: „equipment, computer software or hardware“, wurde ausdrücklich um „machinery“ ergänzt.

NEUES HARMONISIERTES SYSTEM 2022 (HS): Alle fünf Jahre stellt die Weltzollorganisation (WCO) eine Revision ihres Harmonisierten Systems (HS) zur Verfügung. Das HS umfasst ungefähr 5.000 Warengruppen, die durch einen 6-stelligen Code bezeichnet und gemäß festen Re- geln in einer rechtlichen und logischen Struktur angeordnet sind. Zum 1. Januar 2022 werden insgesamt 351 Änderun- gen im HS 2022 umgesetzt. UMFANGREICHE ÄNDERUNGEN BEI DER INTRAS - TAT: Zum 1. Januar 2022 ändern sich die Num- merierungen der in der Intrastat-Anmeldung verwendeten Geschäftsarten. Zudem müssen die Umsatzsteueridentifikationsnummer und das Ur- sprungsland angegeben werden. Somit sind pro unterschied- lichem Empfänger und unterschiedlichem Ursprungsland der Waren jeweils eigene Meldungen abzugeben. Es können dann nur noch wenige Warenbewegungen zusammengefasst werden. EINFÜHRUNG EINES ADVANCED CARGO INFORMATI - ON SYSTEMS (ACI) IN ÄGYPTEN: Im Warenverkehr mit Ägypten mussten sich die Unternehmen auf neue Herausforderungen einstellen. Der ägypti- sche Zoll hatte die probeweise Einführung (Pilot- phase) des Advanced Cargo Information Systems für eingehende Seefrachtsendungen in die ägyptischen Seehäfen am 1. April 2021 gestartet. Seit dem 1. Oktober 2021 ist die Einfuhrabfertigung auf das Advanced Cargo In- formation System (ACI) verpflichtend umgestellt. Beim ACI handelt es sich um ein neues System zur Vorabregistrierung von Frachtinformationen.

In Guangdong, der Exportprovinz Chinas, berichteten Fabriken von zeit - weisen Stromrationierungen an bis zu sechs Tagen in der Woche. So etwas hatte es seit über einem Jahrzehnt nicht mehr gegeben.

CHINA Ein Land am Boden - und die Folgen für die Welt

Mehr unter: rhein-neckar.ihk24.de/uk-vorschriften

SEIT SEPTEMBER 2021 kommt es in China zu Stromrationierungen. Gründe sind die Kohleknappheit und die härtere Durchsetzung von Emis- sionsvorgaben. Laut einer Umfrage der AHK China sind rund die Hälfte

aller chinesischen Provinzen davon be- troffen. Die Stromknappheiten haben teilweise erhebliche Auswirkungen auf vor Ort produzierende deutsche Unter- nehmen. Während einige mehrere Stunden ohne Strom blieben, muss-

ten andere bereits ihre Produktion für mehrere Tage drosseln. Doch das sind nicht die einzigen Probleme, mit denen sich Unternehmen im China- Geschäft gegenübersehen, wie die untenstehende Tabelle zeigt.

AWA

NEUES ZUM AUSLANDSGESCHÄFT

Im „Außenwirtschaft aktuell“-Magazin – der AWA – erfahren Sie, was weltweit passiert.

Problem

Ursache

geschätzte Dauer

Mehr unter:

Knappheit an Vorpro- dukten

Unternehmen füllen ihre Lager gleichzeitig auf beziehungsweise bauen Notreserven aus (starker prozyklischer Effekt)

bis ins Jahr 2022 hinein. Zum Teil (Halbleiter) bis 2023 bis mindestens Ende 2021

rhein-neckar.ihk24.de/awa

Knappheit an Kohle

Schließung von unfallträchtigen Bergwerken; Importverbot für australische Kohle; Drosselung lokaler Kohleproduktion

Stromrationierungen Regierung setzt Emissionsziele durch; Knappheit an und steigen- de Preise von Kohle; hohe Auslastung und damit hoher Strom- bedarf der Fabriken Transportstörungen Generell: Mangel an Leercontainern; Lokal: Schließung von Transportinfrastruktur wegen Covid-19

bis mindestens Ende 2021

bis Mitte 2022

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Unternehmen lehnen Aufträge ab keine Warenqualitäts- kontrolle vor Ort mög- lich vertragswidrige Liefer- verzögerung oder Nicht- lieferung

Zu viele zusätzliche Aufträge, da Fabriken in Südostasien stillste- hen; Cashflow-Probleme; eingeschränkte Transportkapazitäten Schließung der Grenzen infolge der Null-Covid-Politik; Dienst- leister für die Qualitätskontrolle sind voll ausgebucht

bis mindestens Ende 2021

INFO

bis mindestens Mitte 2022

DIE IHKRHEIN-NECKAR bietet im Januar 2022 gleich mehrere Termine an, um in Kompakt-Seminaren über alle für die Un- ternehmenspraxis wesentlichen Änderungen zu informieren.

„Höhere Gewalt" in Form von unvorhersehbaren und außerge- wöhnlichen Covid-19-Lockdowns und Stromrationierungen

bei nicht-gütlicher Eini- gung langer Rechtsstreit möglich

Mehr unter: rhein-neckar.ihk24.de/event/15377373

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