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Frauen und Familie
Geschäftsbericht 2022
als unrealistisch dar, da der Wohnungs- markt sehr angespannt ist. Mit der Infla- tion und den höheren Energiekosten hat sich die Wohnungssuche für unsere Klien- tinnen erschwert. Insbesondere für allein- erziehende Mütter, die auf SGB-II-Leis- tungen angewiesen und Geringverdiener sind. Die Ungewissheit der nächsten Schritte nach dem Aufenthalt in einer Schutzwoh- nung bzw. Frauenhauses erschweren die Lebensplanung der Frauen und der ge- samten Familie. Da die Wohnungsfindung Vorrang hat, werden andere Themen wie Kinderbetreuung, Schulpflicht, Eingliede- rung in den Arbeitsmarkt diesem Problem untergeordnet. Die offenen gerichtlichen/ legalen Verfahren, insbesondere bei der Klärung des Umgangsrechts des Vaters oder wegen Sorgerecht, sind ebenso ein belastende Faktoren, die einen normalen und geregelten Alltag verhindern. Nach dem Auszug aus der Schutzwoh- nung gibt es Angebote der Nachsorge, die einige Frauen annehmen, jedoch an- dere direkt ablehnen. Außerdem steht das fachliche Team in Kontakt mit den aus- geschiedenen Bewohnerinnen, sollten sie weitere niedrigschwellige Hilfestellung von uns benötigen.
Ausblick in die Zukunft
Das Angebot wird gut angenommen, jedoch konnte die erste Belegung erst am 11.08.2022 erfolgreich stattfinden, da die Ausschlusskriterien eine gro- ße Rolle spielten: Das Leben im Apartment ist für selbständige Menschen gestaltet, die keine gravie- renden kognitiven Beeinträchtigungen oder Verhal- tensauffälligkeiten zeigen. Ein bürokratiearmer und schneller Zugang ermöglicht das Leben in einem barrierearmen Wohnen mit funktionalem Lebens- raum und sozialer Nähe. Die Arbeit mit den Klien- tinnen der Schutzwohnung für Seniorinnen stellt sich ähnlich zu der mit den Klientinnen der Schutz- wohnung für Frauen und Kindern, mit regelmäßigem Kontakt und nahtloser Unterstützung dar, jedoch sind andere Akteure ebenfalls eingebunden, z.B. die Rentenversicherung, weitere Fachärzte, das Sozial- amt oder Anwälte. I m Jahr 2023 werden die flächendeckenden An- gebote an Schutzwohnungen fortgesetzt und Prä- ventions- sowie Nachsorgeangeboten als Ergänzung zur Kernarbeit durchgeführt. Die Erweiterung des Bereiches Frauen und Familie mit den zwei Frauen- beratungsstellen runden unsere Aktivitäten ab. Die Eröffnung des Frauen- und Kinderschutzhauses „Die Rose“ ist ab Mitte 2024 geplant und durch eine Fi- nanzierung der Landesförderung Baden-Württemberg sowie großzügige Stiftungsgelder der H.W. & J. Hector Stiftung möglich. Mit den geplanten 28 Familienplät- zen, einschließlich zwei Notfallplätzen, kann das DRK einen wertvollen Beitrag zur Umsetzung der notwen- digen Schutzplätze im Rhein-Neckar-Kreis sowie der Istanbul-Konvention leisten.
Schutzwohnung für ältere Menschen Dank der maßgeblichen finanziellen Unterstützung der alwine STIFTUNG – IN WÜRDE ALTERN – wurde das Angebot nun um eine weitere Schutzwohnung in Apartmentform für von Gewalt betroffene Senio- ren erweitert. Dieses Angebot richtet sich gezielt an gewaltbetroffe- ne Menschen von 60 bis 90 Jahren, die sich weiterhin selbstständig versorgen können, für die das Frauen- haus keine geeignete Wohnform ist, da sie zusätzli- che Unterstützung zu altersspezifischen Themen und ein barrierefreies Wohnen benötigen. Das Apparte- ment befindet sich in einer Betreuten Wohnanlage, welches die Anbindung an das soziale Leben und Schritte in ein gewaltfreies Leben erleichtern.
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