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Wenn es jemals einen passenden Straßennamen gegeben hat, dann den der Weinstraße in Deidesheim. Hier dreht sich alles um Wein. Wenn man einen Papierflieger werfen würde, egal wie viele Kapriolen er schlagen würde, er träfe am Ende immer ein Weingut, einen Winzer oder ein Fuderfass. Mitten im Geschehen liegt Reichsrat von Buhl, eins der unbestritten besten Weingüter der Region. Die vergangenen Jahre standen im Zeichen der Veränderung. Kellermeister, Geschäftsführung – es gab den ein oder anderen Wechsel. Und Weinpresse und Social-Media Gruppen hatten mal was galalike zu berichten.
R E I C H S R AT VON BUH L
setzen mit unseren Weinen darauf, konsequent und auf den Punkt zu sein. Sie sind trocken und zurückhaltend, damit die Lage auch gut zum Ausdruck kommen kann“, erklärt Monika Schmid. „Wenn man eine Reihe von 50 Rieslingen hat, dann ist unserer niemals der, der einen aus dem Glas heraus anspringt. Unsere Weine biedern sich nicht an.“ Sie
L a chend nennt Monika Schmid das Rampen- licht-Phänomen beim Namen: „Dallas, Denver, Deidesheim“. Sie arbeitet seit 2008 ist auf dem Weingut
FOKUSSIERTE KLASSIKER
meint damit, dass einen Wein zugängli- cher zu machen, beispielsweise indem man ihm etwas Restzucker lässt, eine Ab- kürzung darstelle, und die nehmen sie bei von Buhl nicht. „Eine Zeit lang hatten alle diese Angst vor Säure bei trockenem Riesling. Aber es gibt eben einen Unter- schied zwischen trocken und sauer.“ In der Pfalz habe man keine Probleme da- mit, den Wein reifen zu lassen. Man brauche keinen Restzucker und habe auch keine „fiese Säure“, die kaschiert werden müsste. Grundlage dafür, dass dieser Stil funktioniert, ist neben der
und seit März 2023 ist sie die neue Ge- schäftsführung, gemeinsam mit Simone Frigerio, der für den Keller verantwort- lich ist. „Mehr Weingut, weniger Holly- wood“, bringt sie es etwas überspitzt auf den Punkt. „Simone ist in der Weinwelt viel rumgekommen. Er war in Australien, Kanada, Chile, Südafrika, England … Aber es scheint, er hat hier jetzt sein Zu- hause gefunden“, meint Monika Schmid, „da hat sich das von alleine ergeben, dass wir das jetzt machen.“ Dabei wollen die beiden keine Revolution auslösen, sondern sich einfach auf die Weine fo- kussieren, das eigene Profil noch ein we - nig schärfen. „Es ist ja nicht so, dass man von heute auf morgen alles neu und besser machen will und kann.“ Schließ- lich, betont sie, sei von Buhl ein Team
» WENN MAN EINE REIHE VON 50 RIES- LINGEN HAT, DANN IST UNSERER NIE- MALS DER, DER EINEN AUS DEM GLAS HERAUS AN- SPRINGT. UNSERE WEINE BIEDERN SICH NICHT AN. «
Monika Schmid
von rund 40 Leuten, das nicht über Nacht das Weinma- chen verlernt, egal, wer als Galionsfigur vorneweg geht.
Dass bei von Buhl routinierte Perfektion herrscht, sieht man zum einen im Keller. Es ist exemplarisch, dass dort alles so sauber und exakt gegliedert ist, dass man meint, vom Boden essen zu können. Hier liegen mit viel Platz die einzelnen Fässer, ordentlich beschriftet. Die Gä- rung der meisten Partien ist zwar schon abgeschlossen, aber hier und dort blubbert noch ein Fass vor sich hin. „Wir
MONIKA SCHMID IST DIE NEUE GESCHÄFTS- FÜHRERIN BEI VON BUHL
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SEPTEMBER 2023
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