BZ 05_6:2025 Juli

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JOB & KARRIERE / AUS DER WIRTSCHAFT

Sonnenstrom trifft Landwirtschaft in Mining Spatenstich für Oberösterreichs größte Agri-PV-Anlage

Mittag, sondern auch in den Mor- gen- und Abendstunden“, erklärt Joachim Payr, geschäftsführender Gesellschafter der EWS. Die Jahresproduktion der Anla- ge liegt bei 17,2 Mio. kWh auf nur 2 Prozent der Fläche. Das entspricht dem Strombedarf von über 4.920 Haushalten. Über drei Jahrzehnte hinweg spart das Sonnenfeld da- bei etwa 151.000 t CO2 ein.

In der Gemeinde Mining ent- steht ein zukunftsweisendes Energieprojekt: Die Energie AG und die EWS aus Munderfing er- richten in enger Partnerschaft ein neues Sonnenfeld, das Stromer- zeugung und landwirtschaftliche Nutzung intelligent vereint. „Sonnenenergie ist ein Schlüs- sel zur nachhaltigen, regiona- len Energieversorgung. Mit dem Sonnenfeld Mining – der aktuell größten Agri-Photovoltaikanlage Oberösterreichs – setzen wir ein starkes Zeichen für die Energie-

wende und die wirtschaftliche Stärke unseres Bundeslands“, be- tont Energie AG-CEO Leonhard Schitter. Auch Wirtschafts- und Ener- gie-Landesrat Markus Achleitner, zugleich Aufsichtsratsvorsitzen- der der Energie AG, unterstreicht die Bedeutung des Projekts: „Oberösterreich treibt die Ener- giewende mit Hochdruck voran. Die neue Anlage wird künftig rund viertausendneunhundert- zwanzig Haushalte mit sauberem Strom versorgen – und das bei

Erhalt von achtzig Prozent der landwirtschaftlichen Fläche. Ein Gewinn für Mensch, Umwelt und Klima.“

Doppelnutzung als Erfolgsmodell

Agri-Photovoltaik ermöglicht eine parallele Nutzung von Acker- und Grünland für Stromprodukti- on und Landwirtschaft. Die Anla- ge in Mining schützt nicht nur vor Frost- und Dürreschäden, son- dern verzichtet auf jede Form der Bodenversiegelung. „Das Konzept hat uns als Ge- meinde überzeugt“, sagt Bürger- meister Josef Zechmeister. „Die Flächen bleiben landwirtschaft- lich nutzbar, die Technik ist rück- baubar, und wir leisten aktiv unse- ren Beitrag zur Energiewende. Ab dem Frühjahr zweitausendsechs- undzwanzig rechnen wir mit dem ersten Solarstrom aus Mining.“ Technologische Effizienz trifft ökologische Verantwortung Die Anlage wird mit steuer- baren, nachgeführten Modulen ausgestattet, die sich dem Son- nenstand anpassen. „Diese Tech- nik bringt bis zu zwanzig Prozent mehr Stromertrag – nicht nur zu

Klarer Kurs Richtung Zukunft

Die Energie AG plant, bis zum Jahr 2035 rund vier Milliarden Euro in die Energiewende zu in- vestieren. Mehr als dreihundert Millionen Euro davon sind allein für den Ausbau eigener Photovol- taikanlagen vorgesehen. „Noch in diesem Geschäfts- jahr wollen wir eine Gesamtleis- tung von fünfundzwanzig Mega- wattpeak an neuen PV-Anlagen installieren“, so Peter Stöckler, Geschäftsführer der Energie AG Erzeugung. Weitere Projekte in ganz Oberösterreich sind bereits in Planung. CFO Andreas Kolar fasst zu- sammen: „Agri-PV-Anlagen wie jene in Mining sind nicht nur öko- logisch und wirtschaftlich sinn- voll, sie schaffen auch nachhaltige Wertschöpfung in der Region.“

Spatenstich für das nächste Sonnenfeld zur Doppelnutzung von Grün- und Ackerland in Oberösterreich - v.l.n.r.: Joachim Payr (Geschäftsführender Gesellschafter EWS), AR-Vorsitzender Markus Achleitner, Bürgermeister Josef Zechmeister (Gemein- de Mining), CEO Leonhard Schitter Foto: Franz Neumayr Fliegender Fisch für Hargassner: Inklusionspreis für gelebte Chancengleichheit

Weng im Innkreis – Der Heiz- technik-Spezialist Hargassner wurde mit dem Inklusionspreis des Landes OÖ in Bronze aus- gezeichnet. In der Kategorie „Zu- sammen Arbeiten“ wurde ein Best-Practice-Beispiel aus dem Betriebsrestaurant „Kesselstube“ prämiert. Die Auszeichnung „Fliegender Fisch“ würdigt Unternehmen, die Menschen mit Beeinträchtigun- gen aktiv in den Arbeitsmarkt ein- binden. Bei Hargassner ist dies seit

Jahren gelebte Praxis. Jüngs- tes Beispiel: Viktoria Viertlbauer wechselte im Mai aus einem Be- schäftigungsmodell der Lebens- hilfe Braunau in eine reguläre An- stellung in der Kesselstube – ein großer Schritt in Richtung Selbst- ständigkeit. „Wir beschäftigen seit Jahr- zehnten Menschen mit Beein- trächtigungen, unser gesamtes Werk ist barrierefrei geplant“, betont Geschäftsleiter Christoph Buchbauer. Das Preisgeld spendet Hargassner an die Lebenshilfe.

Viktoria Vierlinger im Kreis der Kollegen vom Restaurant. Foto: Hargassner

Der „Fliegende Fisch“ – Symbol für Teilhabe und Selbstbestim- mung – hat für Hargassner noch eine besondere Bedeutung: Er

ziert auch das Gemeindewappen von Weng, dem Stammsitz des Unternehmens. Weitere Infos: hargassner.com

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